Dieses Blog durchsuchen

Rezension: DAS GROSSE BILDLEXIKON DER BIBEL- Chiara de Capoa/Stefano Zuffi

"Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt;, 30. Januar 2013 sprecht los, so werdet ihr losgesprochen werden!" (Lukas 6,37) 

 DAS GROSSE BILDLEXIKON DER BIBEL wartet mit einer Fülle von Meisterwerken der bildenden Kunst auf, mittels derer man biblische Erzählungen und Gestalten kennen lernt.

Die Themen der Kunstwerke beziehen sich sowohl auf das Alte als auch auf das Neue Testament. Textliche Grundlage und insofern Themengeber für die Bildende Kunst war die lateinische Bibel, die sog. Vulgata. Bis zum 16. Jahrhundert war die Vulgata die maßgebliche Version der Bibel. Die meisten der gezeigten Bilder stammen übrigens aus Zeiten vor dem 17. Jahrhundert.

Die Abfolge der Themen im Buch ergibt sich aus der Abfolge der Schriften in der Bibel.Zu allen Motiven oder Themen wird mit konkreter Quellenangabe, die Textgrundlage der Bibel referiert, auf die sich das jeweilige Bild bezieht.

Die Bilder aus dem Alten Testament sind verschiedenen Themenbereichen zugeordnet und zwar:

Von der Erschaffung der Welt bis zum Turmbau zu Babel 
Die Geschichte Abrahams Jakob und seine Söhne 
Von Ägypten in das Gelobte Land Saul, 
David und Salomo Geschichte und Heroen des Volkes Israel 
Weisheitslehrer und Propheten 

Im Rahmen der Erschaffung des Menschen lernt man Michelangelos "Die Erschaffung Adams" kennen. Das Bild wird wie all die anderen Werke sehr gut erklärt. Zuvor wird Grundsätzliches zur Erschaffung des Menschen aus dem Schöpfungsbericht zur Sprache gebracht, auch die Quelle, der Text und Darstellungen werden genannt.

Beeindruckend sind u.a. Hans Baldung Griens "Die Sintflut", in der die Arche in Form eines Kastens dargestellt wird. Ein Augenmerk wird hier besonders auf die ertrinkenden Menschen gelegt. Auch Michelangelos "Sintflut" schafft Bewusstsein für die Ertrinkenden. Das finde ich sehr bemerkenswert, denn in meinen Erinnerungen aus dem Religionsunterricht blieben nur die Geretteten im Gedächtnis haften. Ertrinkende sind im Geächtnis nicht gespeichert worden.

Peter Bruegels "Der Turmbau zu Babel" wird näher erklärt und eine Vielzahl anderer Gemälde aus unterschiedlichen Epochen, darunter auch Paul Gauguins "Vision nach der Predigt oder Jakobs Kampf mit dem Engel". Unmöglich all die Bilder aus diesem Buch auch nur zu benennen. Sehr gut dargestellt ist der Tanz um das Goldene Kalb. Die Verblendung der Menschen wird wohl nie aufhören.... 

All die Geschichten aus dem Religionsunterricht tauchen erneut im Gedächtnis auf, auch die Erzählungen um Saul, David und Salomo. In diesem Zusammenhang wird natürlich auch Michelangelos Plastik "David" erläutert, aber auch "Das Urteil des Salomo" von Giorgione. Diverse Darstellungen von Judit und Holofernes erschrecken in ihrer Brutalität. Die Szenen auf den Bildern kann man in kurzen Texten immer nachlesen, auch die von Weisheitslehrern und Propheten.

 Ich bin erstaunt, wie viele Geschichten aus dem Alten Testament aus meiner Kinderzeit mir noch im Gedächtnis geblieben sind. Von den sakralen Gemälden im Buch, die sich auf Geschehnisse im Alten Testament beziehen, kannte ich nicht so viele bislang. Das verhält sich bei den Gemälden aus dem Neuen Testament anders, denn man bekam früher zumindest als katholisches Kind viele kleine Bildchen für das Gebetbuch, Ablichtungen von sakralen Gemälden, nicht zuletzt auch von Leonardo da Vincis "Das Abendmahl" geschenkt. Solche Abbildungen waren einst auch auf Kommunionskarten zu sehen.

Die Gemälde, die Motive aus dem Neuen Testament zur Sprache bringen, sind untergliedert in: 
Die Familie Jesu 
Geburt und Kindheit 
Jesu Szenen aus dem Leben 
Johannes des Täufers 
Das öffentliche Leben und Wirken Jesu 
Wunder und Gleichnisse 
Die Passion 
Nach der Auferstehung 
 Sehr schön finde ich u.a. das Gemälde von Giotto "Szenen aus dem Leben Jesu: Die Flucht aus Ägypten" und die Bilder, die den wunderbaren Fischfang thematisieren. All die herzergreifenden Geschichten, wie jene von der Brotvermehrung und andere, die die Güte und Barmherzigkeit Jesus unterstreichen, wie etwa auch Heilung des Blinden, werden visualisiert und erfreuen den Betrachter. Aber es kehrt auch Trauer ein, wenn man die Bilder der Geißelung, Dornenkrönung und Kreuzigung Jesu sieht. Die Kreuzigung ist wohl am berührendsten in der Tafel vom Isenheimer Altar von Matthias Grünwald dargestellt, der auf einer Doppelseite im Buch gezeigt und erläutert wird.

Einen Eindruck gewinnt man auch von Michelangelos Pietà und von Christi Himmelfahrt, besonders schön visualisiert von Giotto.

Für Menschen, die an sakraler Kunst interessiert sind, ist dieses Buch ebenso empfehlenswert, wie für Christen, die in sakrale Bilderwelten eintauchen möchten, um ein wenig zu meditieren, beispielsweise über die Heilung eines Gelähmten oder die von Blinden.

Empfehlenswert. 

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension: Anselm Grün- Spiritualität und Alltagsleben

Pater Anselm Grün erläutert auf dieser CD zunächst, weshalb der Gründer des Benediktinerordens, Benedikt von Nursia (ca. 480-547), uns noch heute etwas zu sagen hat. Benedikt gründete mit 30 Leuten damals diesen Orden und zeigt damit, dass es  über die Jahrhunderte positive Auswirkungen haben kann, selbst wenn eine nur kleine Anzahl von Menschen nach dem Evangelium lebt.

Pater Anselm spricht im Zusammenhang mit dem Ordensgründer von Demut, die notwendig ist, um mit einer gewissen Bodenhaftung Spiritualität zu leben. Um diese zu erreichen, soll der Mensch sich im Rahmen von 12 Stufen lt. Benedikt wahrnehmen, d.h. sich in jeder Beziehung ehrlich anzuschauen. Nur dann sind wir in der Lage, gelassen, aber auch barmherzig anderen gegenüber zu sein, nur dann sind wir im Stande mit Gott in Verbindung zu treten und unser Herz zu weiten. Das Herz weiten- gütig sowie tolerant zu sein-, ist wohl das Wichtigste für eine Spiritualität im Geiste Benedikts.

Ein weites Herz ist auch für Anselm Grün ein Kennzeichen für echte Spiritualität. Nur wer sich selbst nicht kennt, urteilt ständig über andere. Grund ist der Mangel an Güte und Toleranz, Grund ist das enge Herz. 

Anselm Grün erläutert die Idee von „Ora et labora“ des Ordensgründers. Dabei macht Arbeit nur dann Sinn, wenn der Mensch ins Strömen kommt, dann nämlich führt Arbeit nicht zur Aggressivität. Die Arbeit muss in Verbindung mit der eigenen inneren Quelle stehen. Es geht darum, durch Arbeit unabhängig zu sein, anderen zu dienen, aber es geht auch darum, dass sie eine spirituelle Ebene hat.

 Beten und Arbeiten müssen im Gleichgewicht stehen.

Man muss lernen, sich selbst zu führen, bevor man andere führt und man muss stets auf seine Seele achten, bei allem was man tut. Nur wer sich selbst genau kennt, weiß, was der andere benötigt. Unsere spirituelle Aufgabe besteht darin, bei uns und anderen Lebendigkeit hervorzulocken, zu motivieren und nicht destruktiv zu sein.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension:Jesus von Nazareth: Prolog - Die Kindheitsgeschichten (Gebundene Ausgabe) (Matthäus 7,12)

"Geht so mit den Menschen um, wie ihr selbst behandelt werden möchtet. Denn darin besteht das ganze Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)

 Heute am 4. Adventssonntag, einen Tag vor dem Heiligen Abend, habe ich das neue Buch Papst Benedikts XVI. gelesen, mittels dem er Menschen auf ihrem Weg zu Jesus mit Jesu helfen möchte.

Der Autor befasst sich mit der Kindheit von Jesus und interpretiert die entsprechenden Texte in den Evangelien von Matthäus und Lukas im Dialog mit vergangenen und gegenwärtigen Textinterpreten, um Zweiflern die Zweifel daran zu nehmen, dass Jesus tatsächlich gelebt hat und Gottes Sohn ist.

Gleich zu Beginn erörtert er die Frage nach der Herkunft Jesus. Hier erläutert er u.a. Stammbaumfragen und verdeutlicht, weshalb Jesus der für immer bleibende König ist, dessen Thron auf Dauer Bestand hat. Sehr gut erklärt ist dies auf Seite 86; hier bezieht sich der Autor auf Johannes 14,27: "Das von Jesus verkündete Reich, das Reich Gottes, ist anderer Art. Es gilt nicht nur dem Mittelmeerraum und nicht nur einer bestimmten Epoche. Es gilt dem Menschen in der Tiefe seines Seins; es öffnet ihn zu dem wirklichen Gott. Jesus Friede ist der Friede, den die Welt nicht geben kann."

 Papst Benedikt XVI. zeigt auf, weshalb Josef als Namensgeber für Gottes Sohn von Bedeutung war. Auf diese Weise nämlich gehörte Jesus rein rechtlich gesehen zur Sippe Davids, aber sein eigentlicher Vater ist und bleibt Gott. Dieser macht nicht durch einen Mann, sondern durch Maria, die demütige Jungfrau aus Nazareth einen Neuanfang für uns mit ihm möglich. In ihr beginnt das Menschsein neu, so der Autor; (vgl.: S. 19).

Man erfährt Wissenswertes über die symbolische Struktur der Geschichtszeit und liest, dass die Kindheitsgeschichten von Jesus gedeutete und von der Deutung her geschriebene, konzentrierte Geschichte verkörpern, (vgl: S. 29). Jesus ist auf die Welt gekommen, um uns von unseren Sünden zu retten. Gott hat das Wunder der Jungfrauengeburt möglich gemacht, weil er Macht über die Materie hat. Hätte er diese nicht, wäre er kein Gott. Man muss begreifen, dass er als unser Schöpfer problemlos auch unser Erlöser sein kann.

 Wie der Autor hervorhebt, ist Jesus nicht im Irgendwann des Mythos geboren und aufgetreten, sondern er gehört einer genau datierbaren Zeit und einem exakt bezeichnenden geographischen Raum zu. Es berührt einander das Universale und Konkrete. In Jesus ist der Logos, der schöpferische Sinn aller Dinge in die Welt getreten, (vgl.: S.74).

 Gefallen hat mir, dass Papst Benedikt XVI. nachvollziehbar erklärt, weshalb Jesus als Mensch nicht in einem abstrakten Allwissen gelebt hat, sondern eingewurzelt war "in eine konkrete Geschichte, in Ort und Zeit, in die Phasen menschlichen Lebens und daraus die konkrete Gestalt seines Wissens erfahren hat", (S.124). Gottes Sohn hat auf menschliche Weise gedacht und gelernt. Er ist Mensch und Gott zugleich. Dieses zu erkennen, ist vermutlich nur möglich, wenn man sich dem, Spirituellen gegenüber nicht verschließt. Dabei fällt es gar nicht schwer an die Existenz von Gottes Sohn zu glauben, sofern man seinem neuen Gebot gemäß versucht zu leben und daraufhin das Licht zu spüren beginnt, dass unsere Seele dann erhellt. Dieses Licht ist Jesus. Dort, wo das Licht ist, ist sein Reich.

 "Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander. Ihr sollt einander so lieben, wie ich Euch geliebt habe. (Johannes 13,34)

 Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

 

Rezensionen:Buddhas Glücksgeheimnis: Wie wir das Leiden loslassen und Freude im Jetzt finden (Gebundene Ausgabe)

Der Psychologe Thomas Bien geht in seinem Buch der Frage nach, wie man lernen kann, glücklich zu sein und verweist auf die Möglichkeiten, die man immer wieder bei buddhistischen Weisheitslehrern liest. Dabei erweist sich Achtsamkeit als wahres Glückstraining, wobei man wissen muss, dass man unter Achtsamkeit die Kunst versteht, in diesem gegenwärtigen Augenblick glücklich zu sein.

 Achtsam sein bedeutet wahrzunehmen, was vor sich geht, und zwar auf eine bejahende Art und Weise, indem man sich für die Erfahrung öffnet. Wer achtsam ist, sieht alles mit den Augen eines Dichters, stets darauf bedacht, das Interessanteste und Wunderbarste am gegenwärtigen Augenblick nicht zu versäumen, (vgl.: S.58).

 Lösen muss man sich von Gedankenbildern und muss lernen umzudenken. Man muss die Dinge so sehen, wie sie sind und seinen Glauben an Dauerhaftigkeit und an die Existenz des Ichs aufgeben. Glück besteht darin, gelassen bejahen zu können, dass alle Dinge ihrer Natur nach vergänglich sind. Wir müssen begreifen, dass alles fließt, sich wandelt und dies unaufhörlich. Merke: "Nichts lässt sich festhalten, der Kosmos ist ein großer wirbelnder Tanz der Schöpfung und Zerstörung," (Zitat: S. 77). Man ist also klug beraten, mitzutanzen.

 Ähnlich wie Eckhard Tolle thematisiert auch dieser Autor die Ich-Vorstellung. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass man kein von allem anderen getrenntes statisches Ich ist, sondern vielmehr ein Prozess, zu verstehen als dynamische Lebendigkeit, die mit allem ringsum und dem gesamten Kosmos verflochten ist, (Zitat: S.79). Solange man an ein eigenständiges Ich glaubt, leidet man. Sobald man die Vorstellung ablegt, muss man nichts mehr unbedingt haben wollen. Die Folge ist, dass das Leiden aufhört, (S. 83).

 Der Autor schreibt über die fünf Anhäufungen, diese Gruppierungen von sich gegenseitig bedingenden Elementen erzeugen den Eindruck des Ich. Hier geht es um Form, Empfindung, Wahrnehmung, geistige Formkräfte und Bewusstsein, all das wird sehr präzise erklärt (vgl.: 85ff).

Man lernt der sogenannten Gewohnheitsenergie mit Achtsamkeit zu begegnen. Dabei gehören der regelmäßige Konsum von Drogen, Alkohol und Zigaretten zu den schlimmsten Gewohnheiten, von denen man sich mittels Achtsamkeit befreien kann. Wer achtsam ist, befindet sich im Frieden mit sich selbst. Wie man diese Achtsamkeit aufbaut, verdeutlicht der Autor sehr gut und zeigt, dass Achtsamkeit stets freundlich ist. Wer achtsam spricht ist freundlich und wer achtsam zuhört ebenfalls, (vgl. S.192)..... Glücks, so erfährt man, kann man üben. Bien stellt solche Übungen vor und zeigt, dass es gar nicht so schwierig ist, sich 
achtsam im Jetzt aufzuhalten und dabei wirklich glücklich zu sein. Empfehlenswert.  

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension:Augustinus: Predigten zum Johannesevangelium (Gebundene Ausgabe) (Zitat aus dem Johannesevangelium)

"Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubtest du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben" (Zitat aus dem Johannesevangelium)

 Pater Anselm Grün äußerte sich dem Interview, das ich heute mit ihm realisierte, zur Weinstockrede von Jesus im Johannesevangelium. Seit einiger Zeit habe ich die Predigten zum Johannesevangelium von Augustinus Aurelius auf meinem Nachttisch liegen, um darin immer wieder mal zu lesen, u.a. auch Predigten zur Hochzeit von Kana und die von mir sehr geschätzte Predigt zu "Der Herr und Thomas".

Der 2011 neu gegründete Grünkreuzverlag hat den Band mit Predigten zum Johannesevangelium herausgebracht. Wissen sollte man, dass das Evangelium nach Johannes das vierte Buch des Neuen Testaments der Bibel verkörpert, eines der vier kanonischen Evangelien. Gemeinsam mit den drei synoptischen Evangelien bildet es eine zentrale Grundlage des christlichen Glaubens, besitzt diesen gegenüber jedoch einen sehr eigenständigen darstellerischen und theologischen Charakter, (vgl.: Wikipedea, Evangelium nach Johannes).

 Da die Texte im Buch spontan gehaltene Predigten wiedergeben, so erfährt man im Vorwort, kommt es vor, dass bestimmte Gedanken mehrfach wiederholt werden, die gestrichen wurden. Diese Streichungen werden mit (...) angezeigt.

 Man erhält im Vorwort einen kurzen Überblick über das Leben von Augustinus, der 354 als Sohn eines Gutsbesitzers etwa 70 Kilometer südlich von der Hafenstadt Hippo Regius geboren wurde. Er besuchte die Universität und wurde 376 Rhetoriklehrer in Karthago und ließ sich 387 in Italien taufen.Wieder zurückgekehrt in seine Heimat, stellte ihm der Bischof von Hippo Land zur Verfügung für den Bau des ersten Klosters auf afrikanischen Kontinent, machte ihn zum Priester und bestimmte ihn zum Nachfolger. Dieses Amt hatte Augustinus dann von 395- 430 inne.

Im Buch wird übrigens mehrfach der cyprianische Sakramentsstreit angesprochen, bei dem es darum geht, ob jemand der nicht vom Heiligen Geist erfüllt ist, Sakramente spenden kann.

Ich möchte an dieser Stelle eine Passage aus der Predigt von Augustinus zu "Der Herr und Thomas" zitieren, das ich für sehr wichtig halte: "Es ist schon viel gewonnen, wenn man jede Vorstellung, welche auch immer dem geistigen Auge vorschwebt, verneint, abweist, verwirft und sich nur noch ein Licht denkt, worin alle physikalischen Dimensionen als etwas zu Verneinendes, Abzuweisendes, zu Verwerfendes erblickt wird, wenn man dies zustande bringt, so gut man eben kann und wenn man dieses Licht (das unphysikalische Licht der Liebe) als etwas Zulässiges erkennt und liebt, um von da sich zu erheben und nach dem Innern einzudringen, dann hat man schon Großes erkannt," (Zitat: Augustinus, Seite 293)

 Empfehlenswert.


Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und
können das Buch bestellen.   

Rezension:Quelle des Reichtums: Der spirituelle Weg zu Wohlstand und Vollkommenheit (Gebundene Ausgabe)

Der Autor dieses Buches, Holger –Andreas Elsner, war lange erfolgreich in der Finanzwelt tätig, hatte eine leitende Position bei der Daimler AG inne und ist heute als Unternehmer und spiritueller Lehrer aktiv. In seiner von ihm begründeten Schule "ad fontes" befasst er sich mit der spirituellen Entwicklung des Menschen.

Viele Gedanken im vorliegenden Buch sind mir aufgrund der Bücher von Eckhart Tolle und Dr. Dahlke nicht unbekannt, dennoch war Elsners Buch für mich eine Quelle neuer Erkenntnisse und ein großes Lesevergnügen, weil hier ein sehr kluger Mensch lesenswertes Gedankengut, sprachlich hervorragend dargeboten, dem interessierten Leser zur Verfügung stellt.

 Elsner berichtet von seinem Leben und seiner spirituellen Entwicklung und verdeutlicht wie viel besser es uns geht, wenn wir aus unserer Mitte heraus unseren Gaben gemäß handeln und unserem Ego keinen großen Platz zubilligen, sondern uns stattdessen auf den Gegenstand, mit dem wir uns befassen, konzentrieren und unserer Seele und ihrem Wollen Raum schenken. Dabei sollte man wissen, dass das Wollen der Seele sich niemals gegen andere richtet.

 Der Autor reflektiert den weltweiten Wettbewerb, der dazu drängt, selbst vorhandene Grenzen zu unterlaufen und hebt hervor, dass das heutige Geldsystem unvollkommen ist, weil es in grober Weise universelle Werte missachtet, (vgl.: S.40). Er unterstreicht, dass Geld für sich betrachtet zunächst einmal einen Ausdrucksform von Energie ist. Sobald man in der Lage ist, diese zu sich lenken, drückt sich das in materiellem Reichtum aus. Elsner ist dazu fähig, Geldströme zu sich hinzulenken, aber es hat einer spirituellen Entwicklung bedurft, um zu erkennen, dass eine Gewichtung, die fast ausschließlich zugunsten der Materie stattfindet, krank macht.

 Ihm geht es heute um positives Wachstum, das nicht zu Lasten anderer Aspekte des menschlichen Individuums gehen darf. Er hat erkannt, dass die Fokussierung auf das Materielle, die die Vernachlässigung von Seele und Geist bedingt, nicht zu mehr Geistigkeit führen kann. Der Geist aber ist es, der Gedanken schafft, die zu Handlungen führen, die uns im Einklang mit uns selbst und anderen, ein erfülltes, reiches Leben zu schenken vermögen. Nur der Geist kann kreative Idee hervorbringen, deshalb gilt es ihm Raum zu geben.

  Elsner sagt aus gutem Grund, dass man sich frei machen muss von Gier jeglicher Art sowie davon, etwas unbedingt haben oder sich um jeden Preis vorenthalten zu müssen, (vgl.: S. 48). Der Autor berichtet von seinen materiellen Erfolgen, die wenig Platz für anderes ließen und ihn körperlich sehr krank machten. Er schreibt von seinem ersten Erwachen in einem Schweizer Kloster, in dem ihn die Stille mit seiner Seele und deren Bedürfnissen in Verbindung brachte. Hier hat er gelernt Abstand von den Einflüssen Dritter zu gewinnen und innere Ordnung zu schaffen, die notwendig ist, um sich von alten Konditionierungen und Glaubensmustern zu befreien.

 Es ist durchaus möglich, persönlichen Wohlstand mit der Förderung des Allgemeinwohls in Verbindung zu bringen. Man ist sogar klug beraten, diesen Weg zu gehen. Wer schon etwas länger auf dieser Welt lebt weiß, dass es nicht nachhaltig befriedigt, den Einsatz seiner Schöpferkraft nur darauf zu verwenden, seinen Geldfluss zu optimieren. Es stimmt, wenn wir die Bedürfnisse des Körpers und der Seele über einen längeren Zeitraum ignorieren, werden wir krank und es ist wohl auch so, dass das Leben sich des Leides bedient, um Bewusstsein zu entwickeln.

Befreiung ist möglich, das zeigt Elsner an seinem Beispiel und führt auch immer wieder Meditationsübungen an, die uns helfen uns ebenfalls von alten Mustern zu lösen, den eigentlichen Sinn des Lebens zu erkennen, der in der Vervollkommnung unseres Selbst zu finden ist. Dieser neue Weg bereichert auf vielfältige Weise.

Es ist wichtig zu begreifen, stets positive Gedanken zu wählen, weil sie Einfluss auf unsere Gefühle nehmen und es ist notwendig, sich mit Sinnfragen zu befassen sowie sich von nichts, was im Äußeren geschieht, so ablenken und vereinnahmen zu lassen, dass unser innerer Prozess dadurch vernachlässigt würde,(vgl.: S.191). Wer seiner Gabe und damit seiner Bestimmung gemäß lebt, wird zufriedenstellenden Wohlstand erleben, wer hingegen dem gierigen Wollen seines Egos nachgibt und sich immer mehr von seinem Selbst entfernt, wird letztlich mit sich und der Welt hadern, ganz gleich, ob er reich oder arm ist und er wird keine kreativen Ideen entwickeln können, die stets ein Garant für eine positive Zukunft sind.

 Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und  können das Buch bestellen.

Rezensionen: Wachsen in der Liebe: Wie wir unseren Lebensplan entschlüsseln und unser innerstes Potenzial entfalten (Broschiert)

Der Therapeut Colin C. Tipping befasst sich in diesem Buch mit der Liebe, die uns dazu verhilft, innerlich zu wachsen. Wie der Autor gleich zu Beginn unterstreicht, führt alles, was der Liebe entgegensteht, so etwa Angst, Hass, Verschlossenheit, Herrschsucht und Gier in die Enge.

Tipping definiert die Liebe als die Fähigkeit, zu akzeptieren, was ist, weil es genau so richtig ist. Wenn wir über diesen Seelenzustand verfügen, erkennen wir, was hinter dem Schleier vermeintlicher Realität liegt. Der Autor erläutert in der Folge sehr ausführlich und gut die vier Arten von Liebe, die man in der griechischen Antike wie folgt bezeichnete: Agape, Eros, Philia sowie Storge und macht den tieferen Sinn von Beziehungen deutlich.

Beziehungen zu unseren Mitmenschen verhelfen uns, die Erfahrungen zu machen, die wir benötigen, um innerlich zu wachsen und zu erkennen. Dabei haben wir kein Recht von unseren Mitmenschen zu fordern, ihre negativen Grundüberzeugungen zu analysieren und aufzulösen, ganz zu schweigen von ihren Vorurteilen und irrationalen Einstellungen, so Tipping. Jeder muss für sich akzeptieren, dass er, sobald er andere kritisiert, sich selbst in ihm sieht. Insofern ist Demut angesagt, anstelle pausenloses Projezieren. Wenn man erkennt, dass ein liebevoller Umgang mit anderen Menschen dazu führt, dass man selbst immer mehr von Liebe erfüllt wird und Liebe ausstrahlt, hört man auf zu urteilen und zu kontrollieren, weil man dann beginnt, den Mensch in seiner Vollkommenheit zu sehen und ihn so zu akzeptieren kann, wie er ist. Das begreift Tipping als Wachsen in der Liebe.

Je mehr man in diesen Zustand gelangt, umso weniger wird man von Angst, Streben nach Kontrolle und anderen Sorgen des Egos angetrieben und wird sich selbst und ihren Mitmenschen radikal vergeben können. Dieser Zustand ist ganz ungemein befreiend und setzt Energien frei, die man für seine persönliche Entwicklung sehr kreativ nutzen kann.

Tipping zeigt, wie ein neues Paradigma entsteht und unser Leben den Sinn erhalten kann, der uns zufriedener werden lässt als das ewig wetterwendische Glück.

 Der Autor hat in das vorliegende Buch viele brauchbare Übungen eingebaut, die uns dabei helfen, unser innerstes Potential zu entfalten und weist u.a. auf kulturelle Faktoren hin, die das Opferbewusstsein in unserer Weltsicht schüren. Ziel ist es von diesem Opferbewusstsein wegzukommen und den tieferen Sinn allen Geschehens zu begreifen, der darin begründet liegt, uns das Licht der Erkenntnis zu schenken. Dieses Licht ist die Liebe in ihrer reinsten Form.

Schmerz, der durch Trennungen bedingt ist, lässt sich nicht vermeiden. Er ist notwendig, um zu wachsen. Zulassen, anschauen und verarbeiten beendet Abhängigkeiten und lässt uns immer freier werden für den Zustand, der Frustrationen nicht mehr kennt und in der Folge keine Boshaftigkeiten gegenüber sich oder Dritten, aufgrund dessen, weil man sich als Opfer begreift und deshalb um sich schlägt.

"Sobald man erkennt, dass alles, was wir in anderen sehen und kritisieren, lediglich ein Spiegelbild dessen ist, was wir an uns selbst nicht ausstehen können, wird klar, dass wir Gelegenheit bekommen, diese Spaltung in uns zu heilen." (Zitat: S.157). Mittels der Rücknahme aller unserer Projektionen und die liebevolle Akzeptanz jenes Teils in uns, den wir in der Vergangenheit gehasst haben, wachsen wir in Liebe für uns selbst und gelangen zu unserer inneren Einheit.

Nur wer sich selbst radikal vergibt, hört auf, sich und andere mittels Projektionen fertig zu machen zu wollen und kann auf diese Weise Zugang zu seinem höheren Selbst gelangen und Beziehungen zu Menschen eingehen, die durch liebevolles Miteinander gekennzeichnet sind. Auf diese Weise trägt man Licht in unsere Welt.

 Empfehlenswert. 

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension:Der Karma-Code: Die verborgene Energie früherer Leben.

"Die Seele betrachtet das irdische Leben vollkommen anders als das persönliche Selbst."

Die Psychologin Sandra Anne Tayler hat ein Buch verfasst, das beim Leser voraussetzt, sich auf die Idee einzulassen, dass es Reinkarnationen, sprich Seelenwanderungen gibt. Gemeint damit ist die Vorstellung, dass die Seelen eine Reihe von Wiederverkörperungen (Reinkarnationen) d. h. Kreisläufe der Geburt (Verkörperung), Tod und Wiedergeburt durchlaufen, (Näheres dazu Brockhaus in einem Band,15. Auflage, S.792).

Die Autorin ist davon überzeugt, dass unsere Seele plant, welche Lektionen wir in einem Leben lernen sollen und keineswegs, welche Ereignisse wir erleben. Sie erinnert an die heisenbergsche Unschärferelation, die aufzeigt, dass die Welt in einem Zustand reiner Potentialität, in einem Zustand des Fließens und der Veränderung existiert. Dies trifft nach ihrer Meinung nicht nur auf die materielle Welt aus Wellen und Teilchen zu, sondern es gilt auch für unser ewiges Leben. Unsere Seele bringt die zu lernenden Lektionen mit in ihre neue Existenz und es bilden sich Ereignisse heraus, die uns helfen zu wachsen. Je rascher wir lernen, desto eher vermögen wir das, was wir erleben, umzuwandeln. Dies hat zur Konsequenz, dass die Zukunft in einem energetischen Potential existiert, das man verändern kann. Ignoriert man die Lektionen, die man erlernen soll, werden sie in unterschiedlicher Gestalt in unserem Leben immer wieder auftauchen, dabei allerdings muss unsere Zukunft keineswegs in Stein gemeißelt sein, (vgl.: S.64ff).

Unser ewiges Bewusstsein wird in jedem Leben mit Daten und emotionalen Energien gespeist und beeinflusst uns jetzt, in diesem Augenblick. Offenbar verhält es sich dabei so, dass wir bestimmte Schwingungen, Schlussfolgerungen und Gefühle aus längst vergessenen Vergangenheiten in uns tragen und der evolutionäre Weg unserer Seele einen Sinn und eine Bestimmung hat. Hierzu gehören die Lektionen, die wir lernen sollen, um uns zu entwickeln und voranzuschreiten. Wenn wir uns bereit zeigen zu lernen, befreien wir uns von alten schädlichen Mustern. Sind wir jedoch nicht bereit, häufen wir immer mehr von der Energie an, die wir verändern sollen,(vgl.: S.76)... Taylor erläutert ausführlich, was man unter Karma tatsächlich zu verstehen hat. Was es vor allem nicht ist, ist Strafe. Es ist vielmehr primär ein Verständnis energetischer Strukturen und ihrer Bedeutungen. Wissen muss man, dass nicht alle Lektionen, für die sich die Seele entscheidet, karmisch bedingt sind, sondern auch Absichten verkörpern können für das Wachstum der Seele. Karma kann sich wandeln durch Bewusstseinswandel. Sobald ein Muster heilt und man die Lektionen gelernt hat, löst sich das damit zusammenhängende Karma auf- sowohl aus diesem als auch aus anderen Leben, (vgl.: 87).

Ziel unserer Seele ist Selbstmeisterung, Weisheit, Disziplin, Selbstausdruck, Liebe, Dienst am Nächsten und Mitgefühl zu entwickeln, sprich die Erleuchtung zu erlangen, die aus dem Erwachen des Geistes in uns entspringt, (vgl.: S. 93). Die Psychologin hat sich zur Aufgabe gemacht, den Karma-Code zu knacken, um ihren Klienten dabei zu helfen, rascher von ihren Leiden befreit zu werden. Man hat Gelegenheit sich mit Körperdialog-Meditationen vertraut zu machen und lernt die Feinheiten und Nuancen unserer wichtigsten Beziehungen zu betrachten, weil diese eine gute Möglichkeit darstellen, zu den klarsten karmischen Informationen gelangen.

 Die Amerikanerin erwähnt ein Phänomen der Quantenphysik, das man als Quantenverschränkung bezeichnet. Danach können zwei Teilchen, die zusammenkommen und sich anschließend wieder trennen, nicht mehr als vom anderen unabhängig genannt werden, weil jedes einen essentiellen Teil vom Wesen des anderen in sich aufnimmt. Genau dieses Phänomen gibt es auch in der menschlichen Erfahrungswelt. Sobald wir mit Menschen zusammen sind, nehmen wir ihre Energie auf und werden noch lange nachdem sich unsere Wege wieder getrennt haben, davon beeinflusst. Die eigenen Resonanzfelder vermischen sich mit jenen der anderen. Trennt man sich, bleibt ein Schwingungsrest zurück. Dies gilt auch für frühere Leben, (vgl. S.137ff).

Wir können unseren Lektionen nicht aus dem Weg gehen, sondern müssen versuchen, unsere bewussten Absichten im Einklang mit unsere Seele zu bringen, dann nämlich beginnt die Magie zu wirken. Die Autorin bringt den Lesern die sechs karmischen Ursachen entgegen, die zur Reinkarnation führen und unterstreicht dabei, dass das höchste Ziel unserer Seele Wahrheit, Selbstliebe und makellose Ehrenhaftigkeit sei, (vgl.: 185).

Das essentielle Element bei der Loslösung von unerwünschten emotionalen und mentalen Mustern ist die Fähigkeit, so präsent wie möglich zu sein. Es geht um das Loslassen von Gefühlen des Selbsthasses, der Trauer und Verzweiflung, Loslassen von der Schlussfolgerung, das bestimmte Menschen keine Liebe und kein Vertrauen verdient haben, von den psychischen Auswirkungen auf unseren Körper und um das Erkennen, dass enge, liebevolle Beziehungen, in der wir uns gegenseitig nähren und unterstützen uns Sicherheit gewähren, anziehenswert sind und aufrechterhalten werden sollen.

Da dies, was wir loslassen sollen, sich oft in vorangegangenen Leben angehäuft hat, müssen wir mittels Rückführungstechniken an diese alten Erfahrungen herankommen, um sie uns bewusst machen zu können. Es sind Gefühle, die es gilt loszulassen, Gefühle, die uns am Wachsen hindern. Taylor zeigt, wie man den eigenen Code umschreibt, Lektionen lernt und das Gelernte in der Gegenwart umsetzt und gibt dem Leser die Chance mittels der beiliegenden CD sich auf eine Rückführung einzulassen.

 Die Erfahrung mit der CD hat mich nachdenklich werden lassen. Buch und CD sind kein esoterischer Hokuspokus, sondern ein Beweis dafür, dass unsere Seele unsterblich ist. 

 Empfehlenswert. 

 Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension:Hildegard von Bingen (Gebundene Ausgabe)

Denn Ewigkeit ist grün und ist die Keimzelle für alle Lebenskräfte in der Welt." 

 Dr. Gerhard Wehr beschreibt in seiner Einleitung zunächst das Wesen und Wirken Hildegard von Bingens, der großen Mystikerin, die sich als Äbtissin zur Menschenführung und zur Gründung und Leitung eines Klosters bis ins hohe Alter befähigt sah. Anschließend beleuchtet er das 12. Jahrhundert, das er als Jahrhundert des vielfältigen Geistes benennt. In jener Zeit des spannungsvollen Mit- und Gegeneinander pulsierenden Doppel-Organismus von Staat (Imperium) und Kirche (sacerdotium) lebte und wirkte die Rupertsberger Nonne, deren Lebensstationen der Autor sehr gut nachzeichnet

In der Folge erläutert Dr. Wehr zunächst allgemein Wissenswertes zu den Schriften, Briefen und Lieder der Äbtissin. Erst dann hat man die Chance Texte und Briefe von Hildegard kennen zu lernen. Die Texte aus "Scivias"- Wisse die Wege- kannte ich bereits, habe sie aber gerne erneut gelesen, speziell den Text "Von der Seele und ihren Kräften". Bei dem Text handelt es sich um eine Vision, die sich an die Erlebnisfähigkeit des Menschen richtet, beginnend bei seiner Triebstruktur bis hin zu den Weisen des Erkennens und Wollens.

Interessant sind die Briefe an Bernhard von Clairvaux und an Friedrich Barbarossa sowie deren Antworten, die wie alle weiteren Briefe verdeutlichen, dass Hildegard eine selbstbewusste, mutige Frau gewesen ist, die zielstrebig- allen Widrigkeiten zum Trotz- ihr Wollen in die Tat umsetzte.

Sie war, da stimme ich Josef Sudbrack zu, eine Ausnahmegestalt und in allem weit ihrer Zeit voraus. Sie sah, wie Heinrich Schipperges so treffend formuliert, Mensch und Welt, Leib und Seele, Natur und Gnade niemals als isolierbare Phänomene, sondern stets und überall in ihrer Verknüpfung eines Zusammenhangs der Erscheinungen

 Zu Ende des Buches ist eine Zeittafel mit den Lebensdaten Hildegard von Bingens sowie ein umfangreiches Literaturverzeichnis abgedruckt.

Empfehlenswert. 

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension: Bernhard von Clairvaux

"Niemals wird es Liebe ohne Furcht geben, aber es wird eine keusche Furcht sein; niemals ohne Verlangen, aber es wird ein geordnetes Verlangen sein." (Bernhard von Clairvaux)

In diesem Buch hat man Gelegenheit das Leben und Texte des Mystikers Bernhard von Clairvaux näher (1090-1153) kennen zu lernen, dessen Inspirationen primär von der Liebesdichtung des biblischen Hohenliedes beeinflusst wurde. 

Der Autor Gerhard Wehr  beschreibt die historische Situation zu   Lebzeiten des Zisterziensers, in der sich damals von der Rom gelenkten Kirche nach gewaltigen Umbrüchen eine Epoche der Reform bzw. Reformwillens ankündigte. Trotz dieser Tatsache allerdings kam es andererseits zur Bekämpfung einzelner, als Ketzer deklassierter theologischer Denker, die man zum Schweigen bringen wollte. Erwähnt wird hier der Theologe Petrus Abaelard (1079-1142), ein bedeutender, aber umstrittener Denker des Mittelalters. Der Franzose stellte die Dialektik in den Dienst der theologischen Wahrheitsfindung und führte sie auf diese Weise zum Höhepunkt philosophischen Erkennens, (vgl.: S.11).

Bernhard von Clairvaux hat in jener Zeit einen besonders hohen Rang. Seine Bedeutung und sein Rang werden nicht zuletzt dadurch noch heute hervorgehoben, indem man vom „bernhardinischen Jahrhundert“ spricht, wenn man das Jahrhundert seines Wirkens im Auge hat. Der Autor erläutert kurz Wissenswertes über die Zisterzienser, für die die klassischen Mönchstugenden Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam galten ihre  asketische Grundhaltung bestimmte. 

Bernhard war der Sohn eines burgundischen adeligen Ritters. Geboren wurde er auf Schloss Fontaines bei Dijon. Er soll eine hohe Schulbildung besessen haben, bevor er ins Kloster der Benediktiner in Cluny eintrat. und wenig  später mit einer Gruppe von Mönchen Kloster Clairvaux gründete. Dort wird er Abt. Geschickt weiß er innerkirchliche Spannungen aufzulösen. Immer mehr Aufgaben werden ihm erteilt, sei es von dem schnell wachsenden Orden selbst oder aber von der Kirchenleitung in Rom, (vgl.: S.17). Er war es, der u.a. Anteil am Zustandekommen des Templerordens hatte und der Partei in Richtungskämpfen gegen den Scholastiker Peter Abaelard ergriff. Der Zisterzienser sah durch die Thesen des hochgebildeten Theologen Abaelard die Lehre der Kirche gefährdet. 

Nicht unerwähnt bleibt sein Briefwechsel mit Hildegard von Bingen und die Tatsache, dass in der Gesamtheit sein Lebenswerk vielfältig und geschichtsträchtig war. Als er starb, gab es bereits 300 Zisterzienserklöster, in denen sich in Erfüllung der ursprünglichen Benediktus-Regel Ungezählte zu hingebungsvoller missionarischer Arbeit zusammengefunden haben, (vgl.: S.21). 

Im vorliegenden Buch, hat man Gelegenheit 21 seiner Texte studieren zu können, über deren Nachwirkung man im Vorfeld kurz informiert wird. Besonders interessant finde ich seinen Gedanken der Vorrangstellung der göttlichen Liebe, die auf die zwischenmenschliche Liebesbeziehung, letztlich auf alles Sein, auf alle Geschöpfe ausstrahlt und die wiederum zu Gott zurückfließt, (vgl.: S.128). 

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.