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Rezension: Möge die Übung gelingen- Peter Riedl

Peter Riedl, der Autor dieses Übungsbuches hat Medizin studiert und wurde später Universitätsprofessor für Radiologie. Seit vielen Jahrzehnten bereits ist er praktizierender Buddhist und seit nunmehr 18 Jahren Generalsekretär und Präsident der Österreichischen Buddhistischen Religionsgesellschaft. Als Herausgeber der Zeitschrift "Ursache/Wirkung" befasst er sich primär mit spirituellen und buddhistischen Themen. 

Der Autor möchte mittels dieses Buches den Lesern dazu verhelfen, persönliche Lebensprobleme zu überwinden. Dies geschieht im Rahmen von sieben Kapiteln, in denen man dann mit entsprechenden Übungen vertraut gemacht wird. Riedl spricht von sieben buddhistischen Erleuchtungsgliedern als da sind: Achtsamkeit, Untersuchung, Anstrengung, Verzückung, Gelassenheit, Sammlung und Gleichmut. 

Über diese Erleuchtungsglieder erfährt man jeweils vor jedem der dann folgenden Übungs-Kapiteln mehr. 

Basis zur Schulung der Achtsamkeit ist der Körper. Deshalb beginnt die Achtsamkeitsschulung mit dem Körper, bevor man allmählich  besagte Achtsamkeit auf die Gefühle, Reaktionen und alle anderen Inhalte im Geist legt. Dabei muss man wissen, dass Achtsamkeit nach innen gerichtete Aufmerksamkeit ist. Mittels der Übungen schafft man es, die Gedanken und Gefühle, die bislang unbewusst waren, sich bewusst zu machen. Dies ist letztlich der erfolgsversprechende Weg aus Trübsal und Jammer. 

Es werden Übungen zur Achtsamkeit vorgestellt und entsprechend  wird mit allen anderen Erleuchtungsgliedern vorgegangen. So liest man im Rahmen des Kapitels "Untersuchung" von  der sinnstiftenden wertfreien Beobachtung, die in unserer Kultur, die auf Bewertung aufgebaut ist, nur sehr schwer zu erlernen ist. 

Es geht nicht um gut oder schlecht und um gut oder böse, sondern um heilsam oder nicht heilsam und um wissend oder unwissend. Ziel ist es, begierdelos, liebevoll und weise zu werden. Man muss begreifen, dass man durch das Denken, Bewerten und Urteilen viel Energie verbraucht und dies zu großen Schwierigkeiten im Leben führt. Man sollte sich bewusst machen, dass alles im Leben Fühlen ist und dass Leiden bedeutet, unangenehme Gefühle zu haben. 

Es ist wichtig, positive Gefühle zu kultivieren, jedoch nicht an diesen zu haften. Denn Anhaftung führt unweigerlich zu Leid.

Von vier großen Anstrengungen ist die Rede und wie man damit umgehen sollte. Hier geht es um unheilsame und heilsame Gefühle und wie man diese aufsteigen oder nicht aufsteigen lassen bzw. loslassen kann. Budda Shakyamuni sagte: "Durchblicke die Illusion! Daran sollst du unermüdlich arbeiten". Was heißt dies? Die Illusion des Lebens ist, zu glauben, dass es Dinge von Dauer gibt. In Wahrheit hat alles seine Zeit. Wer anhaftet, leidet. 

Man lernt negative geistig-emotionale Zustände wie Ärger, Eifersucht, Begehren und Angst zu erkennen und frühzeitig fallen oder gar nicht erst aufkommen zu lassen. Man lernt zudem,  gute Gefühle wie Liebe, Mitgefühl und Großzügigkeit zu forcieren, lernt sich zu begeistern, auch gelassener zu werden. Das funktioniert, indem man die eigenen Ich-Fallen durchschaut und erkennt, dass man mit kleinerem Ego leichter durchs Leben geht. 

Man erfährt mehr über das Meditieren und über den Gleichmut und hat am Ende des Buches einen recht guten Eindruck von dem, was man tun sollte, um sich vom Leiden zu befreien. Der Weg ist anstrengend, doch das Ziel verspricht etwas, wofür es sich lohnt, sich anzustrengen: Freiheit von Leid, die Realisierung des alten Menschheitstraums.

Sehr empfehlenswert 

Helga König

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