Dieses Blog durchsuchen

Rezension:Das Buch der Heiligen: Ein Schutzpatron für jeden Tag (Gebundene Ausgabe)

Dieses Buch birgt eine Fülle Abbildungen von Gemälden und Kunstschätzen und befasst sich in Hunderten von kleinen Texten mit Schutzpatronen für jeden Tag. Der Bildband ist chronologisch nach Monaten geordnet. Im Rahmen eines Vorwortes erfährt der Leser, was man unter einem Heiligen zu verstehen hat und welche Bedeutung sich hinter dem Begriff Hagiografie verbirgt. Über die Wege zur Heiligkeit wird man in Kenntnis gesetzt und auch über Verehrung, Selig- und Heiligsprechung. Im vorliegenden Buch haben die Autoren all jene Personen (Heilige, Selige und andere, die sich in herausragender Weise um den christlichen Glauben verdient gemacht haben) berücksichtigt, die im Allgemeinen Römischen Kalender, im Lektionar der Anglikanischen Kirche und im Liturgischen Kalender der Diözesen der Vereinigten Staaten von Amerika zu finden sind. Zudem werden im Vorwort Abkürzungen und Symbole näher erläutert.


Für mich als Katholikin haben Heilige seit meiner Kindheit eine große Bedeutung, denn viele von ihnen waren Märtyrer und damit sehr mutige Menschen, die ihre Liebe zu Gott, der sich bekanntermaßen als die reine Liebe offenbart, durch Taten verdeutlichten und von der Liebe auch dann nicht abließen, wenn ihnen extreme Nachteile, körperliche Qual oder der Tod drohten.

Es ist natürlich unmöglich über jeden Schutzpatron, der im Buch aufgeführt ist, in der Rezension Stellung zu nehmen. Es sind die Lebensgeschichten, die so faszinierend sind. Schutzheiliger für Menschen, die am 20. Januar geboren sind, ist beispielsweise der Märtyrer Sebastian, der von unzähligen Pfeilen durchbohrt von der Heiligen Irene, der Ehefrau des Märtyrers Castulus geheilt wurde. Sebastian hatte christlichen Märtyrern beigestanden und wurde dafür bestraft. Gezeigt wird der Hl. Sebastian im Buch in einer Darstellung durch Andrea Mantegna. Was mich an dieser Geschichte fasziniert, ist die Hilfsbereitschaft, der Mut und die Liebe, durchdie sich Menschen, wie Sebastian und Irene auszeichnen.

Berührt hat mich die Geschichte des Fidelis von Sigmaringen, der nach seinem Studium der Philosophie und des Zivil- und Kirchenrechts in Freiburg 1610 dem Kapuzinerorden beitrat. Fidelis versuchte im Elsass, der Schweiz und in Österreich Protestanten zum Katholizismus zurückzuführen und wurde von Anhängern Zwinglis ermordet. Gottlob bin ich nicht am 24.4. geboren, denn Fidelis ist in meinen Augen kein Vorbild. Es mangelte ihm an Toleranz.

Mein Schutzheiliger ist der Pole Albert Chmielowski, der im Alter von 17 Jahren ein Bein verlor. Der Maler gründete 1887 den Orden der Albertiner, den es heute immer noch gibt in Polen. Sein Leben widmete er der Nächstenliebe. Was man von ihm lernen kann, ist Demut und zu begreifen, dass der eigene Schmerz nicht so wichtig ist, wenn mann sich dem fremden Schmerz annimmt und täglich etwas für andere tut.

Ein Lieblingsheiliger ist Thomas Morus, Schutzpatron, für alle, die am 22. Juni geboren sind. Morus ist einer meiner Lieblingsmenschen, weil er Märtyrer der Gewissensfreiheit war. Heinrich VIII. ließ ihn ermorden. Nicht unerwähnt bleibt, dass Morus ein großer Gegner der Reformation war und das Luthertum "das verpestende und verderbliche Gift" nannte. Morus war ein Kind seiner Zeit, man muss ihm solche Sätze heute verzeihen und ihn an seiner Lebensleistung messen. Angeklagt war Morus, weil er keine eindeutige Stellung bezüglich Heinrichs VIII. als Oberhaupt der Kirche von England bezog und auf diese Weise seinem Gewissen treu blieb.
Am 30. Juni wird man ausführlich über die ersten Märtyrer von Rom aufgeklärt. Damals wurden Hunderte von Christen gefangenen genommen und auf grausamste Art hingerichtet und gefoltert, (siehe Seite 66-67). Man liest von Reliquien, die neben den Gräbern der Heiligen beliebte Wallfahrtsziele sind, von der Ausbreitung des Jakobuskultes, von Franz und von Clara von Assisi, die ihr Leben der Askese und Armut widmeten, von Mutter Teresa, von Hildegard von Bingen und vielen anderen mehr.

Am Geburtstag Oscar Wildes sind zwei Schutzheilige aufgeführt. Es handelt sich um die Briten Hugh Latimer und Nicholas Ridley. Beide Protestanten wurden in Oxford hingerichtet. Ridley soll ungewöhnlich lange Todesqualen erlitten haben. Auch Oscar Wilde litt im Gefängnis unsäglich. Konnten ihm seine Schutzpatrone helfen? Wir wissen es nicht. Vielleicht gaben sie ihm die Kraft, die Hölle des Gefängnisses zu überstehen. Fast scheint es so.
Auf den letzten Seiten kann man viele Informationen dem Glossar der Embleme, Symbole und Attribute sowie der Zuständigkeiten als auch dem Begriffsglossar entnehmen.

Ein gelungenes Buch, das mich sehr beeindruckt und mich motiviert hat, mich in einige Lebensgeschichten der aufgeführten Personen durch weiterführende Literatur zu vertiefen. 

Rezension: Mit Kinderaugen Gott schauen: Biblische Meditationen für Kinder und Erwachsene (Gebundene Ausgabe)

Der Diözesanbischof von Gurk in Klagenfurt Alois Schwarz hat dieses schöne Buch herausgegeben, das sich primär an Erwachsene richtet. Kinder im Alter zwischen 7-14 Jahren wurden von Gerda Fröhlich und Matthias Kralj dazu angeregt, Bibelstellen zu betrachten und diese nachzuzeichnen. Es entstanden 36 Bilder, die zu einem Fastentuch zusammengefügt wurden. Weitere Kinder interpretierten diese Bilder. Die Texte und die Bilder sowie die Textstellen in der Bibel, die Grundlage für die Bilder sind, kann man diesem Buch entnehmen.

Schwarz möchte Erwachsenen mittels dieses Buches einen neuen Zugang zum Glauben zu vermitteln und zwar den, der möglich ist, wenn man sich ihm mit unverstellten, offenen Kinderaugen nähert. Berührend sind alle Bilder und Texte.

Ich habe für Sie einen Text ausgewählt, den Kinder zu dem Bild verfasst haben, das von Nicola Pacheiner, 7 Jahre, aufgrund des Bibeltextes, Gen 6, 1 ff.(-9,29) gemalt wurde.

Arche Noah

"Immer, wenn die Menschen miteinander
streiten, dann ist das so, als gäbe es
Gewitter in unserem Herzen.
Gott wollte Noah vor dem Streit der
Menschen in Sicherheit bringen.
Noah betet zu Gott. Er hat sich mit Gott
verbunden.
Weil Noah sich mit Gott verbindet, lässt
Gott ihn nicht aus der Hand.
Es ist gut, wenn man beim Gewitter
Jemanden bei der Hand halten kann.


Das Buch empfehle ich gerne.


 Falls Sie das Buch bestellen möchten, dann klicken Sie auf den Button unten. So gelangen Sie zu Amazon.

Rezension: Jüdische Welt verstehen

Der Autor dieses aufschlussreichen Buches ist der 1916 geborene Rabbi Alfred J. Kolatch. Er erläutert im Rahmen von 600 Fragen und Antworten zahlreiche Bräuche, Vorschriften, Gebote und Zeromonien der Juden, die deren traditionell jüdisches Leben bestimmen. Das Buch ist aus dem Amerikanischen übersetzt und von Miriam Magall bearbeitet.

Nach einer allgemeinen, gut erklärenden Einführung erfährt man mehr zu den Themenbereichen:
-Die ersten Lebensjahre
-Heirat und Scheidung
-Tod und Trauer
-Die Kaschruth-Bestimmungen
-Gegenstände und Kleidung
-Die Synagoge
-Ritus und Gebete
-Der Schabbath
-Pessach
-Schawuot
-Die Hohen Feiertage
-Sukkot, Schmini, Azeret und Simchat Thora
-Chanukka
-Purim
-Die außerbiblischen Feiertage
-Allgemeine Fragen

Im Buch wird beispielsweise erklärt, weshalb die Thora in einem Mantel gehüllt wird, auch weshalb man in einigen Gemeinden besagte Thora in einem Zyklus drei Jahren liest. Aufgeklärt wird man darüber, weshalb "Pessach" gefeiert wird, weshalb es das Omer-Zählen gibt und erfährt vieles andere mehr, was für gläubige Juden wichtig ist.

Ich bin der festen Überzeugung, dass immer dann, wenn man sich ernsthaft und offen mit den Vorstellungen Andersgläubiger befasst, kein Platz mehr ist für Feindschaften, die bekanntermaßen nur von Kriegstreibern geschürt werden. Solchen Kriegstreibern muss man durch Aufklärung den Boden entziehen.

Wer sich intensiv mit den Texten beschäftigt, wird erkennen, dass die jüdische Mentalität eine sehr nachdenkliche, demütige und friedfertige ist. Das finde ich sehr sympathisch. Es ist mir unverständlich und für mich nicht nachvollziehbar, weshalb man Juden jemals verfolgt und ermordet hat und es entsetzt mich, dass es heute noch Menschen gibt, die den Holocaust leugnen und im Internet Plattformen finden, auf denen sie diese skandalöse Unwahrheit öffentlich verbreiten können.

Zu Aufklärungszwecken im Hinblick auf die tiefe Rechtschaffenheit und Friedfertigkeit der Juden, empfehle ich das vorliegende Buch.

Entgegen meinen Erfahrungen hoffe ich, dass auch hartnäckig ignorante Menschen sich mit diesem Buch befassen und begreifen lernen, dass sie ihr ganzes Leben einer unsäglichen Nazihetze auf den Leim gegangen sind.

Sehr empfehlenswert.


Bitte klicken Sie auf den Button unten, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch kaufen.


Rezension: Jesus als Therapeuth

Pater Anselm Grün zeigt in diesem Buch wie Jesus durch seine Worte, in Gleichnissen und in den Heilungsgeschichten die Menschen gewissermaßen therapierte. Wie man der Einleitung entnehmen kann, kommt dem Theologen und dem Therapeuten Eugen Drewermann das Verdienst zu, auf die therapeutische Kunst und die heilende Kraft der Gleichnisse hingewiesen zu haben. Er sagt: "Psychologisch gesehen, muss es einer geglückten Gleichniserzählung gelingen, den Hörer im wörtlichen Sinne derart zu »verzaubern«, dass er aus der Welt seiner bisherigen Erfahrung in eine andere Welt versetzt wird, die seiner eigenen zwar vollkommen widerspricht, aber dennoch seinen recht verstandenen Wünschen auf das sehnlichste entspricht," (Zitat: Eugen Drewermann, Tiefenpychologie, Seite 731). Grün lässt den Leser wissen, dass Drewermann meint, dass Jesus mittels seiner Gleichnisse die Kraft der Leidenschaft von Menschen auf eine höhere Ebene führe, so dass diese Kraft in das Leben mit Gott und von Gott hineinfließt, (vgl.: S.74).

Grün zeigt an den Gleichnissen Jesu den Umgang mit Schuld, mit dem inneren Richter, auch mit den inneren Feiden, mit Neid, mit Angst, mit den eigenen Schattenseiten, mit den Illusionen und mit Enttäuschung auf und veranschaulicht des Weiteren im Zusammenhang mit den Gleichnissen die Sehnsucht nach Ganzwerdung, die Sehnsucht das Verlorende wiederzufinden und andere Sehnsüchte mehr. Wie geht man mit solchen Sehnsüchten um? Darauf wissen die Gleichnisse, Worte und Heilsgeschichten Jesu Antworten zu geben, die sehr lehrreich sind.

In Bildworten spricht Jesus die archetypischen Bilder unserer Seele an, meint C.G.Jung jedenfalls. Grün erläutert, dass diese archetypischen Bilder uns in Berührung mit unserem höheren Selbst bringen. Dieses höhere Selbst ist das Bild, das sich Gott von uns gemacht hat. Nach Platon ist nicht der gebildet, der viel weiß, sondern der, der gute Bilder in sich verankert und auf diese Weise das göttliche Selbst in sich lebendig hält. Dieses bedingt allerdings, dass wir uns frei machen müssen von Bildern der Selbstüberschätzung und Selbstentwertung, (vgl.: S.71).

Anselm Grün verdeutlicht u.a. den therapeutischen Wert folgender Sätze:

"Es gibt nichts Verborgenes, das nicht offenbar wird, und nichts Geheimes, das nicht an den Tag kommt", (Marcus 4, 22), (vgl.: S. 85).

"Nichts, was von außen in den Menschen hereinkommt, kann ihn unrein machen, sondern was aus dem Menschen herauskommt, das macht ihn unrein", (Markus, 7,15),( vgl.: S.86).

Grün ist davon überzeugt, dass dann, wenn Menschen die Gleichnisse und Worte Jesu in ihre Angst, in ihren Perfektionismus, in ihre Empfindlichkeit sowie in ihre Selbstvorwürfe hineinlassen und eine Woche lang mit einem solchen Gleichnis umgehen, ihnen als Folge eine ebensolche Wandlung geschehen könne, wie Jesus diese beim Erzählen bei seinen Zuhörern bewirkte. Von innen heraus würde das Gleichnis ihnen dann eine andere Sichtweise vermitteln, (vgl.: S.155).

Ich kann mir sehr gut vorstellen, dass die Reflektion und Meditation im Hinblick auf Gleichnisse Jesu neue Sichtweisen bedingen können, ob dies wirklich bei allen dazu führt, anders mit sich und den Mitmenschen umzugehen, vermag ich nicht zu sagen.

Meine Erfahrung ist die, dass hochgradig ignorante Menschen nicht erkenntnisfähig und letztlich nicht therapierbar sind. Dies tut dem Buch aber keinen Abbruch, denn alle, die guten Willens sind, haben die Chance, durch die Gleichnisse zu Erkenntnissen kommen, die ihnen helfen, sich von Schmerz und Leid zu befreien, um sich Neuem gegenüber zu öffnen.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen



Rezension: Orgel Meditationen für die Fastenzeit

Am Aschermittwoch hat die Fastenzeit begonnen. Fasten im Sinne der katholischen Kirche bedeutet mehr als nur fleischloses Essen und Verzicht auf Süßigkeiten, Fasten bedeutet innere Einkehr, bedeutet mit seinem höheren Selbst in Verbindung zu treten, Buße zu tun und sich innerhalb der 40 Tage zwischen Aschermittwoch und Ostern körperlich, seelisch und geistig zu reinigen. Fasten dient dazu, diesen Prozess in die Wege zu leiten und ihn abzufedern. Wie der Benediktinerpater Anselm Grün in seinem Büchlein "Fasten- Der Weg nach Innen" deutlich macht, soll durch das Fasten der Körper verklärt werden. Während der Fastenzeit soll man innehalten und immer wieder meditieren. Hierzu eignet sich die vorliegende Orgelmeditation des Paters Dominikus Trautner. Er ist Organist und Kantor der Benediktinerabtei Münsterschwarzbach bei Würzburg und lehrt an der Musikhochschule Würzburg.

1937 wurde die Orgel der Abteikirche von Münsterschwarzbach erbaut und zählt zu den bedeutendsten Orgeln jener Zeit. Wie man dem Beiblatt der CD entnehmen kann, verfügt sie über 60 Register mit insgesamt 4338 Pfeifen verteilt auf vier Manuale.
Die Spieldauer der CD beträgt 65:06 Minuten. Die CD enthält wunderschöne Orgelstücke von Bach, Reithmeier, Karg-Elert, Brahms, Schroeder und Reger. Die Stücke lassen den Zuhörer innehalten, stimmen sehr friedlich und nachdenklich zugleich und regen das spirituellen Denken an. Die Klangqualität ist hervorragend. Die Klänge eignen sich nach meiner Ansicht auch nach der Fastenzeit, wenn man eine klösterliche Atmosphäre anstrebt, um in häuslicher Andacht jene Liebe in uns zu erspüren, die uns Gott erkennen lässt.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.




Rezension: Angelus Silesius- Textauswahl und Kommentar von Gerhard Wehr

"Mensch, überheb dich nicht: Die Demut ist dir not./ Ein Turm ohne rechten Grund fällt von sich selbst in den Kot" (Zitat: Angelus Silesius)

Dieses Buch enthält eine Lebensbeschreibung und Texte des Mystikers Angelus Silesius (1624-1699). Dr. Gerhard Wehr hat die Texte zusammengestellt und kommentiert. Die Zweizeiler im Buch stammen aus dem "Cherubinischen Wandersmann" von Silesuis und sollen zu den Perlen der mystischen Literatur des Barock zählen. Angelus Silesius hieß eigentlich Johann Scheffler. Sein Vater war ein wohlhabender polnischer Landedelmann. Scheffler studierte Medizin und begab sich nach dem 2. Semester nach Leiden in Holland, um sich dort mit religiös-mysthischen Schriften zu befassen. 1649 wurde er zum fürstlichen Hof- und Leibmedicus ernannt. Als Arzt wurde er offenbar geschätzt und honoriert, denn Kaiser Ferdinand III. ernannte ihn fünf Jahre später zum königlichen Hofmedicus. Scheffler setzte in dieser Zeit sein spirituelles Erkennen in Spruchdichtung um, die er zunächst schlicht "Geistreiche Sinn- und Schlussreime" nennt und die später die Bezeichnung "Cherubinischer Wandermann" erhalten, (vgl.: S.12-13). Angelus Silesius verstarb im Alter von 52 Jahren. Seinen ererbten Reichtum verschenkte er an arme Menschen. Was von ihm blieb, ist ein Kranz von Dichtungen, (vgl.: S.16).

Sein "Cherubischer Wandersmann" ist für die Gefährten auf dem inneren Weg gedacht. Silesius sieht die Existenz Gottes auf das Engste mit dem existierenden Menschen verwoben. Wie eine der Verszeilen deutlich macht, beharrt der Dichter auf eine Gottessohnschaft des Menschen und zwar jedes Menschen. Für Silenius fügen sich die Gottliebe des Menschen und die Menschenliebe des sich herabneigenden Gottes harmonisch zusammen (vgl.: S.21). Für den Mystiker ist Gelassenheit, was den Tod anbelangt, oberstes Gebot. Der Mensch ist nach seiner Vorstellung der eigentliche Ort der Gottesgeburt auf Erden, die im Grunde nie abgeschlossen ist, sondern sich immer wieder neu ereignet. In uns ist Bethlehem und Golgata zugleich, (vgl.: S.24).
Die Texte in "Stimmen und Zeugnisse" sollte man erst nach den Versen lesen, um sich vorurteilslos mit den Versinhalten befassen zu können.
Es gibt einige Verse, die mich besonders berührt haben. Einen dieser Verse möchte ich zitieren:
"Die Liebe fürcht sich nicht, sie kann auch nicht verderben,
Es müsste Gott zuvor samt seiner Gottheit sterben." (Zitat. S.117)
Gott ist die reine Liebe. Wer aufrichtig liebt, spürt Gott in sich.

Empfehlenswert.

Bitte klicken Sie auf den Button unten, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Buch bestellen.

Rezension: Der Mystiker Nicolaus Cusanus- Textauswahl und Kommentar von Gerhard Wehr

Die Texte in diesem Buch stammen von dem an der Mosel geborenen Gelehrten Dr. Nikolaus Cusanus (1401-1464). Cusanus studierte zunächst ein Jahr lang Philosophie in Heidelberg, anschließend kanonisches Recht in Padua und erhielt 1423 die Doktorwürde. Anschließend studierte er Theologie in Köln und war als Legat für Deutschland in päpstlichen Diensten.

Bevor ich das vorliegende Büchlein vollständig zu lesen begonnen habe, las ich zunächst die Seiten 153-157 mit der Kopfzeile "Stimmen und Zeugnisse zu Nikolaus von Kues". Hier kann man Gedanken zu diesem Gelehrten von Johannes Trithemius, Giordano Bruno, Friedrich Schlegel, Rudolf Steiner, Josef Bernhart, Wilhelm Oehl, Karl Vorländer, Leo Gabriel, Karl Jaspers, Detlef Thiel, Alois Maria Haas und Kurt Flasch nachlesen. Ich führe alle diese Personen kurz an, um zu zeigen, dass man sich schon seit vielen Jahrhunderten mit Cusanus und seinen Texten beschäftigt.

Die Gedanken Karl Jaspers zu Cusanus fand ich am aussagekräftigsten: "Cusanus war ein Deutscher, der früh ein Europäer wurde, seinen Schwerpunkt in Rom hatte, aber seine Herkunft nicht verlor: In seiner Heimat Kues setzte er sich ein Denkmal, für das er die Mittel, die ihm seine Stellung verschaffte, fast ausschließlich verwendete: eine Stiftung für Alte mit umfangreichen Wohn- und Wirtschaftsgebäuden (...). Mit der Freiheit des geschaffenen Geistes, als den er sich weiß, schwingt Cusanus sich auf im Endlichen zum Unendlichen. Die spekulative Meditation vergewissert ihn seines Ursprungs und Ziels. Von dort her erfährt er den Sinn des Erkennens und jeder Wissenschaft." (Zitat: S.156).

Dr. Gerhard Wehr zeichnet zunächst (siehe S.11-15) die Stadien des Lebens dieses Gelehrte nach, um sich anschließend mit den Elementen des Denkens von Cusanus auseinanderzusetzen. Dieser strebte unablässig nach Erkenntnis wie nach einer Verwirklichung einer allem zugrunde liegenden Einheit. Nach seiner Ansicht sollte man ein Denken überwinden, das sich grundsätzlich dem Verharren in unversöhnlichen Gegensätzen verschrieben hat, (vgl. S. 16). In seinen beiden Hauptwerken "de docta ingnorantia" und dem thematisch daran anschließenden Werk über das Wesen der Mutmaßungen sowie weiteren Schriften hat Cusanus die Ergebnisse seines Denkens schriftlich dargelegt und die sich daraus ergebenden Konsequenzen erläutert. In zahlreichen Schriften widmete sich der Gelehrte der Gottessuche. In seinen diesbezüglichen Texten bringt er zum Ausdruck, dass die Natur des Universums die Natur Gottes spiegele. Für den Menschen ist Gott nicht erkennbar und fassbar. Alles was wir Menschen von Gott und damit vom Universum wirklich wissen können, ist das, was Gott nicht ist. Gott ist nicht begrenzt, weil er Unendlichkeit ist. Wenn das Universum grenzenlos ist, dann ist nach Cusanus folglicherweise die Erde nicht der Mittelpunkt, (siehe Seite 39-74).

Folgende Texte des Gelehrten kann man dem Buch entnehmen:
- Unser Wissen als Nichtwissen
- Zum Erfassen göttlicher Wahrheiten
- Zwei Weisen der Schau Gottes
- Vom Gottsuchen
- Religionsfrieden
- Kritik des Korans
- Auf der Jagd nach Weisheit
- Briefwechsel mit den Mönchen im Kloster Tegernsee
- Cusanus in seinen Predigten
- Worte der Weisheit und des Glaubens.

Wehr kommentiert die einzelnen Texte sehr gut und trägt damit entscheidend zur Erhellung des Inhalts für den Leser bei.

Am 14.März 1454 schreibt Nikolaus von Kues an die Tegernseer Benediktiner: "Gott ist Liebe; und die Liebe zu zeigen genügt. Die absolute Liebe verkosten und schauen, das ist die höchst aller Begierden. Denn die Liebe ist das Leben des Geistes." (...) "Gott, der die Liebe ist, ist in allem." (...). Ein Suchen aber ohne Erkennen und Lieben gibt es nicht." (...) "Eine Liebe zum Guten ohne alle Kenntnis des Guten gibt es also nicht und auch Erkenntnis ohne Liebe gibt es nicht. (...)", (Zitat: 125-126).

Sehr berührt haben mich "die Worte der Weisheit und des Glaubens" des Mystikers. Besonders angetan bin ich von folgenden Worten: "Der im inneren Menschen gepflanzte Baum des Lebens kann aus sich nicht die Lebensfrucht hervorbringen, wenn er nicht die Einwirkung der Sonne der Gerechtigkeit, der ewigen Weisheit, in sich aufnimmt,"(Zitat S. 128).

Empfehlenswert.




Rezension: Der Mensch ist Sehnsucht- Hans Georg Wiedmann

Autor dieses kleinen Büchleins ist der Theologe Hans-Georg Wiedemann. Seine Texte, er nennt sie Gedanken zu Fragen des Lebens, werden von sehr schönen, sonnendurchfluteten Abstraktionen des Künstlers Thomas Schmid begleitet.

Wiedemanns Texte befassen sich mit der Sehnsucht nach und der Liebe zu Gott. In diese Texte sind Gedichte von namhaften Dichtern wie Goethe, Enesto Cardenal etc. eingebunden, in denen die Liebe thematisiert wird.

Der Autor fragt u.a. nach dem Christsein ohne Kirche, auch danach wie wir Gott erfahren können, reflektiert das eigene und das Fremde, die Träume in der Bibel, erinnert daran, dass zum Glauben Enttäuschung, Angst und Zweifel gehören und versucht zu beantworten, wer stark und wer schwach ist von uns.

Ich kannte einen Menschen, der sich bei seiner Suche nach Gott offenbar sehr quälte. Diese unstillbare Sehnsucht und Unruhe seines Herzens berühte mich sehr, weil sein Herz sich offenbar nach Liebe sehnte, die er nicht fand, weil er Gott in sich nicht spüren konnte, der nichts anderes als Licht und Liebe ist. Sein überbordendes Ego ließ eine Tuchfühlung mit seinem höheren Selbst nicht zu.

Wie kann man Gott erfahren, fragt der Theologe? Seine Antworten haben mir gefallen. "Viele Äußerungen der Kirchen einschließlich vieler Predigten erreichen nicht mehr die Herzen und Seelen der Menschen, oft nicht einmal ihren Verstand."(Zitat: S.88). Gotteserfahrungen kann man aber auch außerhalb der Kirche machen und zwar in der Begegnung mit sich selbst und mit anderen Menschen. Die Reflektionen des Autors auf S. 89-90 sind diesbezüglich sehr hilfreich.

Lobend erwähnen möchte ich die Gedanken Wiedemanns zum 9. November 1938. Sein diesbezüglicher Text endet mit folgenden Worten: "Wo ist dein Bruder Abel?" Unsere Antwort darf nie mehr die Antwort Kains sein, sondern muss lauten: "Ja, ich will der Hüter meines Bruders sein." (Zitat: 95)

Ein sehr empfehlenswertes Büchlein.



Rezension: Torwege zum Jetzt - Drei Techniken zu höherem Bewusstsein.

Der Weisheitslehrer Eckhart Tolle verdeutlicht auf dieser CD, dass es nicht gut ist, seine Denktätigkeit mit sich selbst gleichzusetzen, denn wir alle sind mehr als unsere Gedanken und Emotionen.

Kinder vor ihrem ersten Lebensjahr sind in erster Linie Reinheit und Licht, wie ihre Augen erkennen lassen. Sie sind es nach Tolle deshalb, weil sie noch nicht urteilen, noch über keinen Bewusstseinsbegriff verfügen und noch nicht zu denken begonnen haben. Im Laufe der Jahre erhält der Mensch immer mehr ein Gefühl von sich selbst, doch dieses Gefühl erfasst nie vollständig unser Selbst.

Denken ist unser Dilemma, so das Credo Tolles. Ein Großteil unseres Denkens hat keinen Zweck. Viele Gedanken sind unbrauchbar, weil sie alt sind. Denken geschieht ohne unser Zutun. Wir müssen mit dieser Lernprozessmaschine im Kopf leben, ob wir wollen oder nicht.

Die meisten Gedanken, die wir haben, sind problematische Gedanken. Unsere Gedanken kreisen um Probleme, die wir durch Denken erzeugen und uns nicht selten keine gute Zeit verschaffen.

Es ist unergiebig durch das Denken die eigene Identität zu suchen, denn das Selbstgefühl wird durch Denken inhaltlich nicht erhöht. Man bleibt Sklave der konditionierten geistigen Verfassung, sofern man sich zwanghaft mit Vergangenheit oder Zukunft befasst. Denken ist auf tieferer Ebene nicht nötig, um zu ergründen, wer man ist. Im Grunde braucht man nur präsent sein.

Nur im Jetzt spürt man das Energiefeld der Lebendigkeit. Tolle zeigt dies am Beispiel der Hände und lässt den Zuhörer ein diesbezügliches Körpergefühl entwickeln. Dadurch, dass man sich mit geschlossenen Augen auf die Hände konzentriert, um diese zu erfühlen, hört man auf zu denken. Indem man die Aufmerksamkeit auf die Hände lenkt, ist nur noch gedämpftes Bewusstsein im Kopf und dieses vermag deshalb keine Gedanken mehr zu bilden. Das macht ruhiger und gelassener, wie man sofort feststellen kann.

Tolle nennt drei Torwege zum Jetzt. Es handelt sich dabei um die Tore des inneren Körpers, der Stille und des Annehmens. Durch Denken kann man sich Stille nicht bewusst machen, es funktioniert nur durch Nicht-Denken.

Frieden vermag man nur zu finden, wenn man den Augenblick vollständig annimmt, also etwas tut, was der Verstand uns untersagt. Nicht alles, was im Augenblick geschieht ist gut, aber wenn man es annimmt, lösen sich auf einer tieferen Ebene die Gegensätze auf. Auch Verluste im Jetzt müssen hingenommen werden, denn sie erzeugen die Leere aus der heraus der Friede und Lebendigkeit entsteht. Frieden wertet Tolle übrigens höher als die Vernunft. Ursprung allen Leidens ist nicht zu akzeptieren, was ist, laut Tolle.

Es hat keinen Sinn, Vergangenheit oder Zukunft gedanklich zu problematisieren. Dies hindert uns nur ein positives Jetzt zu schaffen. Jeden Tag lebendig und friedvoll zu nutzen ist das, was man als geglücktes Leben bezeichnen kann.

Empfehlenswert.




Bitte klicken Sie auf den Button unten, dann gelangen Sie zu Amazon und können das Produkt kaufen.


Rezension: Heilenergie freisetzen- Harald Wessbecher

Heute früh habe ich diese CD aus ihrer Verpackung genommen, mich weder über Harald Wessbecher, noch über das, wie er  seine CD aufgebaut und um was es ihm konkret geht, textlich  genauer informiert, weil ich den CD-Inhalt  unvoreingenommen auf mich wirken lassen wollte.

Ich hörte zunächst geradezu bedrohlich wirkende Geräusche, die mich an einen Orkan, verbunden mit heftigen Regenschauern, also an unwirtliches Wetter erinnert haben. Zeitgleich hörte ich wunderbare meditative Musik, dann Wessbechers angenehme Stimme und brach, was nicht meiner Art entspricht, in Tränen aus.  Es war keine Trauer in mir, aber ich fühlte, dass sich etwas in mir löste und das dies genau mir gut tat.

Wessbecher zählt,  während der Sturm im Hintergrund weiter tobt, bis 20 und versucht seine Zuhörer dazu zu bewegen, dass sie immer mehr loslassen und dass dabei alle Organe, Gliedmaßen und Sinnesorgane, die er im Einzelnen benennt, von strahlender Energie ohne Form durchdrungen werden. Er schafft es, den Zuhörer in ein Art Trancezustand zu bringen, mit dem Ziel, alte Strukturen aufzulösen und neu zu gestalten, ungünstige Informationen, Gefühle oder Fantasien zu löschen und neue nach den Wünschen des Zuhörers zu verankern.

Basis hierfür ist die Geräuschkulisse, die etwas mit dem Zuhörer macht, wie ich bestätigen kann, die den Zuhörer  für wünschenswerte Veränderungen öffnet und auf erstaunliche Art und Weise  mentale Verkrustungen auflöst. Ich werde mir diese CD in den nächsten Wochen vor dem Zubettgehen gewiss noch oft anhören, weil ich feststellen musste, dass nach einmaligem Hören bereits mein Wohlbefinden noch besser als sonst ist und  meine Lust kreativ zu handeln, sich noch mehr gesteigert hat. Die latenten Kopfschmerzen, die ich heute früh hatte, sind weg, ohne dass ich eine Aspirin nehmen musste.

Der CD Beschreibung habe ich anschließend entnommen, dass Harald Wessbecher Bewusstseinsforscher ist, dem es darum geht, die eigenen unbewussten Kräfte wahrzunehmen und zu nutzen und die persönliche Wirklichkeit gezielt zu gestalten. Der gebürtige Karlsruher, der heute in der Nähe von Zürich lebt, hat die so genannte DES-Methode (Dynamische Entfaltung des Selbst) entwickelt, die der Befreiung von alten Verhaltensweisen und Wahrnehmungsmustern  dient und dazu verhilft, die tief verborgenen Qualitäten und Fähigkeiten des Menschen nutzbar zu machen.

Zu dem, was ich unbedarft  als Sturm und Regen auf der CD wahrnahm:  hierbei handelt es sich um dreidimensionale Rauschformen (DRF) und harmonisierende Tonimpulse, die  die Entfaltung unserer Bewusstseinkräfte unterstützen.

Wie man erfährt, wurde die CD nach ausgiebiger Forschung entwickelt. Die Rauschformen verschmelzen im Kopf zu dreidimensionalen Mustern und die Tonimpulse  verhelfen dazu, unsere Gehirntätigkeit zu harmonisieren. Die Musik dient dazu, unsere  Gefühle zu befreien,  (das kann ich bestätigen) und die "sanfte sprachliche Führung"  erzeugt eine tiefe körperliche und geistige Entspannung, wie man liest. Auch dieses kann ich bestätigen.

Der Einfluss der Gehirnwellen auf unsere Aktivität wird ausführlich und sehr erhellend im Begleittext zur CD beschrieben. Liest man diesen Text aufmerksam, wird klar, weshalb Harald Wessbecher dreidimensionale Rauschformen und harmonisierende Tonimpulse während der Meditation einsetzt.

Heilung jedwelcher Art beginnt im Inneren, dieses Innere  mit strahlender Energie zu  füllen, ist gewiss kein Fehler. Wie man das macht, zeigt Wessbecher auf seiner CD, die ich gerne weiterempfehle, denn ich fühle mich seit dem Hören ganz ungemein erfrischt und voller Tatendrang, die nächsten 3000 Rezensionen  zu verfassen:-))



Das rezensierte Produkt ist überall im Handel erhältlich.