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Rezension: Gott, wenn es dich gibt - Anselm Grün

Der Benedektinerpater Anselm Grün befasst sich mit den Glaubenserfahrungen von Aurelius Augustinus, Gertrud die Große von Helfta, Martin Luther, Teresa von Avila, Blaise Pascal, John Wesley, Charles de Foucauld, Eva von Thile -Winkler, Paul Claudel, Alfred Döblin, Marie-Joseph Pierre Teilhard de Chardin, Manfred Hausmann, Madeleine Delbrel, Dag Hammarskoeld, Simone Weil, Dorothee Sölle und Gianni Vattimo.
Grün konstatiert zu Beginn seines Buches, dass in jedem Menschen die Sehnsucht steckt, einen Sinn in seinem Leben zu finden. Zudem ist er überzeugt, dass Gott in das Herz eines jeden Menschen die Sehnsucht eingeschrieben habe, den zu finden, der allein seine Sehnsucht zu stillen vermag. Umbrüche im Menschen gibt es offenbar nur dann, wenn man auf seine innere Stimme - die Stimme Gottes hört. Nur dann ist man in der Lage, den neuen Weg hin zu einer größeren Wahrheit, Lebendigkeit, Freiheit und Liebe zu beschreiten.


In allen Zeiten war es dem Einzelnen möglich, sich Gott zu verschließen oder sich ihm zu öffnen. Einige der Personen im Buch, wie Simone Weil und Alfred Döblin haben länger gebraucht, um sich Gott zuzuwenden.


Der Benedektinerpater unterstreicht, dass die Texte im Buch nicht belehren möchten, sondern vielmehr "uns mit den Ahnungen unseres eigenen Herzens" in Berührung bringen wollen. Für Grün bedeutet Gott zu suchen, ihn auch immer wieder in Frage zu stellen, weil wir nach Gott nicht wie nach einer Sache suchen.


Alle Personen, die im Buch vorgestellt werden, haben Gott jeweils in ihrem eigenen Lebenskontext gesucht und gefunden. Man erfährt über jede einzelne Person biographisch Wissenwertes und liest dann über deren innere Nöte, den Zweifeln und den Glückerlebnissen im sich Hinwenden zu Gott. Alle, die sich Gottes bewusst geworden sind und ihn spüren, fühlen und wissen, dass er die reine Liebe ist.


Teresa von Avila (1515-1582) betet: "Mein Gott weil du die Liebe selbst bist, so bewirke, dass diese Tugend in mir vollkommen werde. Als dass das Feuer deiner Liebe alle Unvollkommenheiten der Eigenliebe in mir verzehre."(S. 76)


Allen, die Gott gefunden haben, ist gemeinsam, dass sie der Liebe teilhaftig geworden sind, die gottlose Menschen nicht kennen und vielleicht genau deshalb nicht selten so abgründig handeln und so erkennbar unglücklich sind.
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