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Rezension:Die großen Fragen - oder: Menschlich von Gott reden (Gebundene Ausgabe)

Der Theologe Dr. Eugen Drewermann und der Journalist Michael Albus befassen sich in diesem Buch mit den Fragen, die wir Menschen uns seit Jahrtausenden stellen und wohl stets aufs Neue stellen werden. Es sind die Fragen nach Angst, Liebe, Tod und Leid, nach Freiheit, Schicksal, Macht, Gewalt, Schuld, nach Gott, der Seele und nach der Bedeutung unserer Träume. Diese Fragen machen immer wieder neue Antworten erforderlich.

Ziel der oben genannten Gesprächspartner ist es, den Leser zum nüchternen, aber auch leidenschaftlichen Nachdenken anzuregen.

Man sollte dieses Buch nicht in einem Rutsch durchlesen, sondern sich immer wieder einmal ein Kapitel vornehmen. Die Gedanken auf sich wirken lassen und nach Möglichkeit mit Freunden über die Themen diskutieren. Die beiden Autoren verdeutlichen, dass es sich bei den oben genannten Fragen mithin um Glaubensfragen handelt. Dies zu akzeptieren, dürfte nicht für jeden Leser einfach sein.

Dass Angst eine Mitgift der Natur ist, muss man akzeptieren, dass sie unglaublich belastend sein kann, wissen all jene, die von Panikattacken heimgesucht werden. Bei der Betrachtung dieses Themas wie aller anderen ziehen die Gesprächspartner psychologische, sozial- und naturwissenschaftliche Erkenntnisse hinzu. Dabei lässt Dr. Drewermann die pränatal bedingte Angst, von Menschen, deren Mütter durch Kriegserlebnisse traumatisiert sind, nicht unerwähnt und zeigt, dass es mitunter nicht einfach ist, sich von Angst zu befreien.

Vielleicht haben wir alle immer ein wenig Angst, uns mit Fragen der Liebe, des Todes, des Leids etc. auseinanderzusetzen, weil wir hier stets unsere Grenzen erkennen sowie begreifen müssen, dass nicht alles in unserer Macht liegt und vielleicht kann die Religion tatsächlich eine Asylstätte sein, an welcher wir alle uns fragen dürfen, wer wir selbst sind, wo uns solche Fragen doch ansonsten vielerorts als Schwäche ausgelegt werden.

Sich mit den Schattenseiten des eigenen Seins zu befassen, diese zunächst zu akzeptieren, bevor wir an ihnen arbeiten, bedarf der Demut. Sie ist die Voraussetzung, um unser eigenes Leben zu verändern und uns für ein Miteinander zu entscheiden, das Gläubige in allen Zeiten als ein gottgefälliges Leben bezeichnet haben.

Bemerkenswert in diesem Buch sind die Querverbindungen, die Dr. Drewermann herstellt. Sie bekunden nicht nur, dass er ein gebildeter Mann ist, sondern auch ein Mensch, der Überblick besitzt und sie dokumentieren, dass er frei von Engstirnigkeit ist.

Empfehlenswert.
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