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Rezension: DAS GROSSE BILDLEXIKON DER BIBEL- Chiara de Capoa/Stefano Zuffi

"Und richtet nicht, so werdet ihr nicht gerichtet; verurteilt nicht, so werdet ihr nicht verurteilt;, 30. Januar 2013 sprecht los, so werdet ihr losgesprochen werden!" (Lukas 6,37) 

 DAS GROSSE BILDLEXIKON DER BIBEL wartet mit einer Fülle von Meisterwerken der bildenden Kunst auf, mittels derer man biblische Erzählungen und Gestalten kennen lernt.

Die Themen der Kunstwerke beziehen sich sowohl auf das Alte als auch auf das Neue Testament. Textliche Grundlage und insofern Themengeber für die Bildende Kunst war die lateinische Bibel, die sog. Vulgata. Bis zum 16. Jahrhundert war die Vulgata die maßgebliche Version der Bibel. Die meisten der gezeigten Bilder stammen übrigens aus Zeiten vor dem 17. Jahrhundert.

Die Abfolge der Themen im Buch ergibt sich aus der Abfolge der Schriften in der Bibel.Zu allen Motiven oder Themen wird mit konkreter Quellenangabe, die Textgrundlage der Bibel referiert, auf die sich das jeweilige Bild bezieht.

Die Bilder aus dem Alten Testament sind verschiedenen Themenbereichen zugeordnet und zwar:

Von der Erschaffung der Welt bis zum Turmbau zu Babel 
Die Geschichte Abrahams Jakob und seine Söhne 
Von Ägypten in das Gelobte Land Saul, 
David und Salomo Geschichte und Heroen des Volkes Israel 
Weisheitslehrer und Propheten 

Im Rahmen der Erschaffung des Menschen lernt man Michelangelos "Die Erschaffung Adams" kennen. Das Bild wird wie all die anderen Werke sehr gut erklärt. Zuvor wird Grundsätzliches zur Erschaffung des Menschen aus dem Schöpfungsbericht zur Sprache gebracht, auch die Quelle, der Text und Darstellungen werden genannt.

Beeindruckend sind u.a. Hans Baldung Griens "Die Sintflut", in der die Arche in Form eines Kastens dargestellt wird. Ein Augenmerk wird hier besonders auf die ertrinkenden Menschen gelegt. Auch Michelangelos "Sintflut" schafft Bewusstsein für die Ertrinkenden. Das finde ich sehr bemerkenswert, denn in meinen Erinnerungen aus dem Religionsunterricht blieben nur die Geretteten im Gedächtnis haften. Ertrinkende sind im Geächtnis nicht gespeichert worden.

Peter Bruegels "Der Turmbau zu Babel" wird näher erklärt und eine Vielzahl anderer Gemälde aus unterschiedlichen Epochen, darunter auch Paul Gauguins "Vision nach der Predigt oder Jakobs Kampf mit dem Engel". Unmöglich all die Bilder aus diesem Buch auch nur zu benennen. Sehr gut dargestellt ist der Tanz um das Goldene Kalb. Die Verblendung der Menschen wird wohl nie aufhören.... 

All die Geschichten aus dem Religionsunterricht tauchen erneut im Gedächtnis auf, auch die Erzählungen um Saul, David und Salomo. In diesem Zusammenhang wird natürlich auch Michelangelos Plastik "David" erläutert, aber auch "Das Urteil des Salomo" von Giorgione. Diverse Darstellungen von Judit und Holofernes erschrecken in ihrer Brutalität. Die Szenen auf den Bildern kann man in kurzen Texten immer nachlesen, auch die von Weisheitslehrern und Propheten.

 Ich bin erstaunt, wie viele Geschichten aus dem Alten Testament aus meiner Kinderzeit mir noch im Gedächtnis geblieben sind. Von den sakralen Gemälden im Buch, die sich auf Geschehnisse im Alten Testament beziehen, kannte ich nicht so viele bislang. Das verhält sich bei den Gemälden aus dem Neuen Testament anders, denn man bekam früher zumindest als katholisches Kind viele kleine Bildchen für das Gebetbuch, Ablichtungen von sakralen Gemälden, nicht zuletzt auch von Leonardo da Vincis "Das Abendmahl" geschenkt. Solche Abbildungen waren einst auch auf Kommunionskarten zu sehen.

Die Gemälde, die Motive aus dem Neuen Testament zur Sprache bringen, sind untergliedert in: 
Die Familie Jesu 
Geburt und Kindheit 
Jesu Szenen aus dem Leben 
Johannes des Täufers 
Das öffentliche Leben und Wirken Jesu 
Wunder und Gleichnisse 
Die Passion 
Nach der Auferstehung 
 Sehr schön finde ich u.a. das Gemälde von Giotto "Szenen aus dem Leben Jesu: Die Flucht aus Ägypten" und die Bilder, die den wunderbaren Fischfang thematisieren. All die herzergreifenden Geschichten, wie jene von der Brotvermehrung und andere, die die Güte und Barmherzigkeit Jesus unterstreichen, wie etwa auch Heilung des Blinden, werden visualisiert und erfreuen den Betrachter. Aber es kehrt auch Trauer ein, wenn man die Bilder der Geißelung, Dornenkrönung und Kreuzigung Jesu sieht. Die Kreuzigung ist wohl am berührendsten in der Tafel vom Isenheimer Altar von Matthias Grünwald dargestellt, der auf einer Doppelseite im Buch gezeigt und erläutert wird.

Einen Eindruck gewinnt man auch von Michelangelos Pietà und von Christi Himmelfahrt, besonders schön visualisiert von Giotto.

Für Menschen, die an sakraler Kunst interessiert sind, ist dieses Buch ebenso empfehlenswert, wie für Christen, die in sakrale Bilderwelten eintauchen möchten, um ein wenig zu meditieren, beispielsweise über die Heilung eines Gelähmten oder die von Blinden.

Empfehlenswert. 

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Rezension: Anselm Grün- Spiritualität und Alltagsleben

Pater Anselm Grün erläutert auf dieser CD zunächst, weshalb der Gründer des Benediktinerordens, Benedikt von Nursia (ca. 480-547), uns noch heute etwas zu sagen hat. Benedikt gründete mit 30 Leuten damals diesen Orden und zeigt damit, dass es  über die Jahrhunderte positive Auswirkungen haben kann, selbst wenn eine nur kleine Anzahl von Menschen nach dem Evangelium lebt.

Pater Anselm spricht im Zusammenhang mit dem Ordensgründer von Demut, die notwendig ist, um mit einer gewissen Bodenhaftung Spiritualität zu leben. Um diese zu erreichen, soll der Mensch sich im Rahmen von 12 Stufen lt. Benedikt wahrnehmen, d.h. sich in jeder Beziehung ehrlich anzuschauen. Nur dann sind wir in der Lage, gelassen, aber auch barmherzig anderen gegenüber zu sein, nur dann sind wir im Stande mit Gott in Verbindung zu treten und unser Herz zu weiten. Das Herz weiten- gütig sowie tolerant zu sein-, ist wohl das Wichtigste für eine Spiritualität im Geiste Benedikts.

Ein weites Herz ist auch für Anselm Grün ein Kennzeichen für echte Spiritualität. Nur wer sich selbst nicht kennt, urteilt ständig über andere. Grund ist der Mangel an Güte und Toleranz, Grund ist das enge Herz. 

Anselm Grün erläutert die Idee von „Ora et labora“ des Ordensgründers. Dabei macht Arbeit nur dann Sinn, wenn der Mensch ins Strömen kommt, dann nämlich führt Arbeit nicht zur Aggressivität. Die Arbeit muss in Verbindung mit der eigenen inneren Quelle stehen. Es geht darum, durch Arbeit unabhängig zu sein, anderen zu dienen, aber es geht auch darum, dass sie eine spirituelle Ebene hat.

 Beten und Arbeiten müssen im Gleichgewicht stehen.

Man muss lernen, sich selbst zu führen, bevor man andere führt und man muss stets auf seine Seele achten, bei allem was man tut. Nur wer sich selbst genau kennt, weiß, was der andere benötigt. Unsere spirituelle Aufgabe besteht darin, bei uns und anderen Lebendigkeit hervorzulocken, zu motivieren und nicht destruktiv zu sein.

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