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Rezension:Naturrituale zur Lebensbegleitung- Marlis Bader

Marlis Bader ist Holzbildhauerin und freischaffende Künstlerin, aber auch Expertin für abendländische Räucherkunde. Ihre diesbezüglichen Kenntnisse setzt sie im Rahmen von Ritualen ein. Diese Rituale wirken vor allem in das Unterbewusste.

Im vorliegenden Buch stellt die Autorin unterschiedliche Zugänge zur Kraft der Rituale vor. Zunächst erläutert sie ausführlich, was man unter einem Ritual zu verstehen hat und was sie selbst mit dem Begriff assoziiert. Bader begreift ein Ritual als lebendigen, lebensbegleitenden Kontext und ist der Auffassung, dass Rituale und Zeremonien dazu gedacht sind, Menschen auf dem individuellen Lebensweg zu begleiten und auch zu unterstützen. 

Mittels bestimmten Ritualen und Zeremonien verschwindet offenbar die scheinbare Grenze zwischen der alltäglichen und nicht alltäglichen Wirklichkeit und es öffnet sich ein Tor zur Anderswelt, durch die wir aus der geistigen Welt schöpfen, ordnen und gestalten können. Nach Auffassung der Autorin sind Kunst, Gebet, Zeremonien und Riten ein Urbedürfnis der Menschheit, die Wachstum eines Individuums, aber auch einer Menschengruppe verdeutlichen.

Bader berichtet über den Weg vom Kult zum Brauchtum, erläutert einzelne Ritualgegenstände und zudem, was man unter einem heiligen Raum zu verstehen hat. Durch das Öffnen dieses metaphorischen Raums wird die alltägliche Welt mit der spirituellen verbunden. Jedes Ritual bedarf eines bestimmten Raumes. 

Ausführlich befasst sich die  Rächerexpertin mit den Techniken des Verräucherns von Kräutern und Harzen und beschreibt sehr gut nachvollziehbar häufige Räucherpflanzen für Rituale und Zeremonien, darunter Alant, auch Engelwurz, Salbei und Weihrauch, der die Ausrichtung zum Geistigen unterstützen soll und den spirituellen Raum segnet und öffnet. 

Auch Salz kann verräuchert werden und zwar in Haussystemen, in denen ungeweinte Tränen zu spüren sind. Salzrituale funktionieren  bestens, auch um negative Energie zu binden.

Man erfährt u.a. Wissenswertes über Bäume im Hinblick auf indogermanischen Schamanismus. Zudem werden Baumkräfte von 21 Baumarten im Einzelnen porträtiert. Himmelsrichtungen sind ein Thema, auch die Elemente und hier bestimmte Rituale wie das Feuerritual, der Tanz mit dem Wind und ähnliches mehr. Katholiken kennen Räucherrituale mit Weihrauch von ihren Kirchbesuchen. Damit wird deutlich, dass Verräuchern  keineswegs  ein heidnisches Ritual darstellt.

Wie das Buch  darlegt, gibt es aber eine Vielzahl von Räucherkräutern und Harzen. 22 davon werden beschrieben. Ich selbst schätze Räucher-Rituale und bin von ihrer positiven Wirkung überzeugt. 

Empfehlenswert.


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Rezension: "Versäume nicht Dein Leben"- Anselm Grün

"Versäume nicht Dein Leben" ist eine der neuen Publikationen von Anselm Grün, die der Vier-Türme-Verlag jetzt im Herbst 2014 veröffentlich hat. 

Pater Anselm begegnet immer häufiger Menschen, die vor lauter Absicherungen ihr Leben versäumen und damit das Wichtigste möglicherweise verpassen oder aufschieben.  Verunsicherung allerorten, die vielleicht auch deshalb geschieht, weil man sich auf nichts mehr wirklich verlassen kann, wie junge Menschen oft schon durch die Trennungen der Eltern in ihren Herkunftsfamilien erfahren müssen.

Der Autor erwähnt den jüdischen Therapeuten Viktor Frankl, der sechs Jahre Konzentrationslager überlebte, weil er, wie er später erkannte, Sinn in seinem Leben sah, trotz allem. Frankl schreibt: "Findet der Mensch einen Sinn, dann ist er auch bereit zu leiden, wenn es nötig sein sollte. Umgekehrt aber, wenn er um keinen Sinn weiß, dann pfeift er aufs Leben, auch wenn es ihm äußerlich noch so gut gehen mag, und unter Umständen schmeißt er es dann eben weg." (Frankl „Der Mensch auf der Suche nach Sinn, S. 317). 

Wer sein Leben nicht versäumen möchte, sollte sich auf Sinnsuche begeben, sollte sein Leben  an Aufgaben ausrichten, die er erfüllen möchte. Man muss einfach wissen, wofür man lebt. Pater Anselm zitiert immer wieder kluge Autoren, die ähnlich wie er selbst, verdeutlichen, was man tun kann, um sein Leben nicht zu versäumen und er lässt auch immer wieder Jesu zu Wort kommen, um gedanklich Hilfestellung zu geben. 

Das Leben nicht zu versäumen,  bedeutet vor allem auch, nicht exzessiv selbstbezogen zu sein, denn Selbstbezogenheit geht nicht selten mit mangelndem Interesse an anderen einher, wie Pater Anselm festhält. 

In den Folgekapiteln wird immer klarer, dass derjenige sein Leben nicht versäumt, der sich   aufmerksam mit der Welt und ihren Bewohnern befasst, sich auf sie einlässt und keinem schadet, sondern stattdessen seine Gaben für das Wohl aller einsetzt.

Wir dürfen vor allem die Liebe nicht versäumen. 

Täglich gibt es genug Möglichkeiten liebevoll zu sein und auf diese Weise ein gottgefälliges Leben zu führen. "Die Hoffnung entfaltet sich nur in der Ordnung des Wir, das heißt des Brüderlichen; wir sprechen miteinander von unserer gemeinsamen Hoffnung“ (S. 152). 

In unserer friedlosen Zeit kann die gemeinsame Hoffnung nur Frieden heißen. Wir dürfen ihn nicht versäumen, weder den Frieden, noch die Liebe. Das funktioniert aber nur, wenn wir uns  von der Gier und der Selbstsucht verabschieden. 

Empfehlenswert.

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