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Rezension:Jesus von Nazareth: Prolog - Die Kindheitsgeschichten (Gebundene Ausgabe) (Matthäus 7,12)

"Geht so mit den Menschen um, wie ihr selbst behandelt werden möchtet. Denn darin besteht das ganze Gesetz und die Propheten." (Matthäus 7,12)

 Heute am 4. Adventssonntag, einen Tag vor dem Heiligen Abend, habe ich das neue Buch Papst Benedikts XVI. gelesen, mittels dem er Menschen auf ihrem Weg zu Jesus mit Jesu helfen möchte.

Der Autor befasst sich mit der Kindheit von Jesus und interpretiert die entsprechenden Texte in den Evangelien von Matthäus und Lukas im Dialog mit vergangenen und gegenwärtigen Textinterpreten, um Zweiflern die Zweifel daran zu nehmen, dass Jesus tatsächlich gelebt hat und Gottes Sohn ist.

Gleich zu Beginn erörtert er die Frage nach der Herkunft Jesus. Hier erläutert er u.a. Stammbaumfragen und verdeutlicht, weshalb Jesus der für immer bleibende König ist, dessen Thron auf Dauer Bestand hat. Sehr gut erklärt ist dies auf Seite 86; hier bezieht sich der Autor auf Johannes 14,27: "Das von Jesus verkündete Reich, das Reich Gottes, ist anderer Art. Es gilt nicht nur dem Mittelmeerraum und nicht nur einer bestimmten Epoche. Es gilt dem Menschen in der Tiefe seines Seins; es öffnet ihn zu dem wirklichen Gott. Jesus Friede ist der Friede, den die Welt nicht geben kann."

 Papst Benedikt XVI. zeigt auf, weshalb Josef als Namensgeber für Gottes Sohn von Bedeutung war. Auf diese Weise nämlich gehörte Jesus rein rechtlich gesehen zur Sippe Davids, aber sein eigentlicher Vater ist und bleibt Gott. Dieser macht nicht durch einen Mann, sondern durch Maria, die demütige Jungfrau aus Nazareth einen Neuanfang für uns mit ihm möglich. In ihr beginnt das Menschsein neu, so der Autor; (vgl.: S. 19).

Man erfährt Wissenswertes über die symbolische Struktur der Geschichtszeit und liest, dass die Kindheitsgeschichten von Jesus gedeutete und von der Deutung her geschriebene, konzentrierte Geschichte verkörpern, (vgl: S. 29). Jesus ist auf die Welt gekommen, um uns von unseren Sünden zu retten. Gott hat das Wunder der Jungfrauengeburt möglich gemacht, weil er Macht über die Materie hat. Hätte er diese nicht, wäre er kein Gott. Man muss begreifen, dass er als unser Schöpfer problemlos auch unser Erlöser sein kann.

 Wie der Autor hervorhebt, ist Jesus nicht im Irgendwann des Mythos geboren und aufgetreten, sondern er gehört einer genau datierbaren Zeit und einem exakt bezeichnenden geographischen Raum zu. Es berührt einander das Universale und Konkrete. In Jesus ist der Logos, der schöpferische Sinn aller Dinge in die Welt getreten, (vgl.: S.74).

 Gefallen hat mir, dass Papst Benedikt XVI. nachvollziehbar erklärt, weshalb Jesus als Mensch nicht in einem abstrakten Allwissen gelebt hat, sondern eingewurzelt war "in eine konkrete Geschichte, in Ort und Zeit, in die Phasen menschlichen Lebens und daraus die konkrete Gestalt seines Wissens erfahren hat", (S.124). Gottes Sohn hat auf menschliche Weise gedacht und gelernt. Er ist Mensch und Gott zugleich. Dieses zu erkennen, ist vermutlich nur möglich, wenn man sich dem, Spirituellen gegenüber nicht verschließt. Dabei fällt es gar nicht schwer an die Existenz von Gottes Sohn zu glauben, sofern man seinem neuen Gebot gemäß versucht zu leben und daraufhin das Licht zu spüren beginnt, dass unsere Seele dann erhellt. Dieses Licht ist Jesus. Dort, wo das Licht ist, ist sein Reich.

 "Ich gebe euch ein neues Gebot: Liebt einander. Ihr sollt einander so lieben, wie ich Euch geliebt habe. (Johannes 13,34)

 Empfehlenswert.

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Rezensionen:Buddhas Glücksgeheimnis: Wie wir das Leiden loslassen und Freude im Jetzt finden (Gebundene Ausgabe)

Der Psychologe Thomas Bien geht in seinem Buch der Frage nach, wie man lernen kann, glücklich zu sein und verweist auf die Möglichkeiten, die man immer wieder bei buddhistischen Weisheitslehrern liest. Dabei erweist sich Achtsamkeit als wahres Glückstraining, wobei man wissen muss, dass man unter Achtsamkeit die Kunst versteht, in diesem gegenwärtigen Augenblick glücklich zu sein.

 Achtsam sein bedeutet wahrzunehmen, was vor sich geht, und zwar auf eine bejahende Art und Weise, indem man sich für die Erfahrung öffnet. Wer achtsam ist, sieht alles mit den Augen eines Dichters, stets darauf bedacht, das Interessanteste und Wunderbarste am gegenwärtigen Augenblick nicht zu versäumen, (vgl.: S.58).

 Lösen muss man sich von Gedankenbildern und muss lernen umzudenken. Man muss die Dinge so sehen, wie sie sind und seinen Glauben an Dauerhaftigkeit und an die Existenz des Ichs aufgeben. Glück besteht darin, gelassen bejahen zu können, dass alle Dinge ihrer Natur nach vergänglich sind. Wir müssen begreifen, dass alles fließt, sich wandelt und dies unaufhörlich. Merke: "Nichts lässt sich festhalten, der Kosmos ist ein großer wirbelnder Tanz der Schöpfung und Zerstörung," (Zitat: S. 77). Man ist also klug beraten, mitzutanzen.

 Ähnlich wie Eckhard Tolle thematisiert auch dieser Autor die Ich-Vorstellung. Es geht darum, sich bewusst zu machen, dass man kein von allem anderen getrenntes statisches Ich ist, sondern vielmehr ein Prozess, zu verstehen als dynamische Lebendigkeit, die mit allem ringsum und dem gesamten Kosmos verflochten ist, (Zitat: S.79). Solange man an ein eigenständiges Ich glaubt, leidet man. Sobald man die Vorstellung ablegt, muss man nichts mehr unbedingt haben wollen. Die Folge ist, dass das Leiden aufhört, (S. 83).

 Der Autor schreibt über die fünf Anhäufungen, diese Gruppierungen von sich gegenseitig bedingenden Elementen erzeugen den Eindruck des Ich. Hier geht es um Form, Empfindung, Wahrnehmung, geistige Formkräfte und Bewusstsein, all das wird sehr präzise erklärt (vgl.: 85ff).

Man lernt der sogenannten Gewohnheitsenergie mit Achtsamkeit zu begegnen. Dabei gehören der regelmäßige Konsum von Drogen, Alkohol und Zigaretten zu den schlimmsten Gewohnheiten, von denen man sich mittels Achtsamkeit befreien kann. Wer achtsam ist, befindet sich im Frieden mit sich selbst. Wie man diese Achtsamkeit aufbaut, verdeutlicht der Autor sehr gut und zeigt, dass Achtsamkeit stets freundlich ist. Wer achtsam spricht ist freundlich und wer achtsam zuhört ebenfalls, (vgl. S.192)..... Glücks, so erfährt man, kann man üben. Bien stellt solche Übungen vor und zeigt, dass es gar nicht so schwierig ist, sich 
achtsam im Jetzt aufzuhalten und dabei wirklich glücklich zu sein. Empfehlenswert.  

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Rezension:Augustinus: Predigten zum Johannesevangelium (Gebundene Ausgabe) (Zitat aus dem Johannesevangelium)

"Weil du mich gesehen hast, Thomas, glaubtest du. Selig sind, die nicht sehen und doch glauben" (Zitat aus dem Johannesevangelium)

 Pater Anselm Grün äußerte sich dem Interview, das ich heute mit ihm realisierte, zur Weinstockrede von Jesus im Johannesevangelium. Seit einiger Zeit habe ich die Predigten zum Johannesevangelium von Augustinus Aurelius auf meinem Nachttisch liegen, um darin immer wieder mal zu lesen, u.a. auch Predigten zur Hochzeit von Kana und die von mir sehr geschätzte Predigt zu "Der Herr und Thomas".

Der 2011 neu gegründete Grünkreuzverlag hat den Band mit Predigten zum Johannesevangelium herausgebracht. Wissen sollte man, dass das Evangelium nach Johannes das vierte Buch des Neuen Testaments der Bibel verkörpert, eines der vier kanonischen Evangelien. Gemeinsam mit den drei synoptischen Evangelien bildet es eine zentrale Grundlage des christlichen Glaubens, besitzt diesen gegenüber jedoch einen sehr eigenständigen darstellerischen und theologischen Charakter, (vgl.: Wikipedea, Evangelium nach Johannes).

 Da die Texte im Buch spontan gehaltene Predigten wiedergeben, so erfährt man im Vorwort, kommt es vor, dass bestimmte Gedanken mehrfach wiederholt werden, die gestrichen wurden. Diese Streichungen werden mit (...) angezeigt.

 Man erhält im Vorwort einen kurzen Überblick über das Leben von Augustinus, der 354 als Sohn eines Gutsbesitzers etwa 70 Kilometer südlich von der Hafenstadt Hippo Regius geboren wurde. Er besuchte die Universität und wurde 376 Rhetoriklehrer in Karthago und ließ sich 387 in Italien taufen.Wieder zurückgekehrt in seine Heimat, stellte ihm der Bischof von Hippo Land zur Verfügung für den Bau des ersten Klosters auf afrikanischen Kontinent, machte ihn zum Priester und bestimmte ihn zum Nachfolger. Dieses Amt hatte Augustinus dann von 395- 430 inne.

Im Buch wird übrigens mehrfach der cyprianische Sakramentsstreit angesprochen, bei dem es darum geht, ob jemand der nicht vom Heiligen Geist erfüllt ist, Sakramente spenden kann.

Ich möchte an dieser Stelle eine Passage aus der Predigt von Augustinus zu "Der Herr und Thomas" zitieren, das ich für sehr wichtig halte: "Es ist schon viel gewonnen, wenn man jede Vorstellung, welche auch immer dem geistigen Auge vorschwebt, verneint, abweist, verwirft und sich nur noch ein Licht denkt, worin alle physikalischen Dimensionen als etwas zu Verneinendes, Abzuweisendes, zu Verwerfendes erblickt wird, wenn man dies zustande bringt, so gut man eben kann und wenn man dieses Licht (das unphysikalische Licht der Liebe) als etwas Zulässiges erkennt und liebt, um von da sich zu erheben und nach dem Innern einzudringen, dann hat man schon Großes erkannt," (Zitat: Augustinus, Seite 293)

 Empfehlenswert.


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Rezension:Quelle des Reichtums: Der spirituelle Weg zu Wohlstand und Vollkommenheit (Gebundene Ausgabe)

Der Autor dieses Buches, Holger –Andreas Elsner, war lange erfolgreich in der Finanzwelt tätig, hatte eine leitende Position bei der Daimler AG inne und ist heute als Unternehmer und spiritueller Lehrer aktiv. In seiner von ihm begründeten Schule "ad fontes" befasst er sich mit der spirituellen Entwicklung des Menschen.

Viele Gedanken im vorliegenden Buch sind mir aufgrund der Bücher von Eckhart Tolle und Dr. Dahlke nicht unbekannt, dennoch war Elsners Buch für mich eine Quelle neuer Erkenntnisse und ein großes Lesevergnügen, weil hier ein sehr kluger Mensch lesenswertes Gedankengut, sprachlich hervorragend dargeboten, dem interessierten Leser zur Verfügung stellt.

 Elsner berichtet von seinem Leben und seiner spirituellen Entwicklung und verdeutlicht wie viel besser es uns geht, wenn wir aus unserer Mitte heraus unseren Gaben gemäß handeln und unserem Ego keinen großen Platz zubilligen, sondern uns stattdessen auf den Gegenstand, mit dem wir uns befassen, konzentrieren und unserer Seele und ihrem Wollen Raum schenken. Dabei sollte man wissen, dass das Wollen der Seele sich niemals gegen andere richtet.

 Der Autor reflektiert den weltweiten Wettbewerb, der dazu drängt, selbst vorhandene Grenzen zu unterlaufen und hebt hervor, dass das heutige Geldsystem unvollkommen ist, weil es in grober Weise universelle Werte missachtet, (vgl.: S.40). Er unterstreicht, dass Geld für sich betrachtet zunächst einmal einen Ausdrucksform von Energie ist. Sobald man in der Lage ist, diese zu sich lenken, drückt sich das in materiellem Reichtum aus. Elsner ist dazu fähig, Geldströme zu sich hinzulenken, aber es hat einer spirituellen Entwicklung bedurft, um zu erkennen, dass eine Gewichtung, die fast ausschließlich zugunsten der Materie stattfindet, krank macht.

 Ihm geht es heute um positives Wachstum, das nicht zu Lasten anderer Aspekte des menschlichen Individuums gehen darf. Er hat erkannt, dass die Fokussierung auf das Materielle, die die Vernachlässigung von Seele und Geist bedingt, nicht zu mehr Geistigkeit führen kann. Der Geist aber ist es, der Gedanken schafft, die zu Handlungen führen, die uns im Einklang mit uns selbst und anderen, ein erfülltes, reiches Leben zu schenken vermögen. Nur der Geist kann kreative Idee hervorbringen, deshalb gilt es ihm Raum zu geben.

  Elsner sagt aus gutem Grund, dass man sich frei machen muss von Gier jeglicher Art sowie davon, etwas unbedingt haben oder sich um jeden Preis vorenthalten zu müssen, (vgl.: S. 48). Der Autor berichtet von seinen materiellen Erfolgen, die wenig Platz für anderes ließen und ihn körperlich sehr krank machten. Er schreibt von seinem ersten Erwachen in einem Schweizer Kloster, in dem ihn die Stille mit seiner Seele und deren Bedürfnissen in Verbindung brachte. Hier hat er gelernt Abstand von den Einflüssen Dritter zu gewinnen und innere Ordnung zu schaffen, die notwendig ist, um sich von alten Konditionierungen und Glaubensmustern zu befreien.

 Es ist durchaus möglich, persönlichen Wohlstand mit der Förderung des Allgemeinwohls in Verbindung zu bringen. Man ist sogar klug beraten, diesen Weg zu gehen. Wer schon etwas länger auf dieser Welt lebt weiß, dass es nicht nachhaltig befriedigt, den Einsatz seiner Schöpferkraft nur darauf zu verwenden, seinen Geldfluss zu optimieren. Es stimmt, wenn wir die Bedürfnisse des Körpers und der Seele über einen längeren Zeitraum ignorieren, werden wir krank und es ist wohl auch so, dass das Leben sich des Leides bedient, um Bewusstsein zu entwickeln.

Befreiung ist möglich, das zeigt Elsner an seinem Beispiel und führt auch immer wieder Meditationsübungen an, die uns helfen uns ebenfalls von alten Mustern zu lösen, den eigentlichen Sinn des Lebens zu erkennen, der in der Vervollkommnung unseres Selbst zu finden ist. Dieser neue Weg bereichert auf vielfältige Weise.

Es ist wichtig zu begreifen, stets positive Gedanken zu wählen, weil sie Einfluss auf unsere Gefühle nehmen und es ist notwendig, sich mit Sinnfragen zu befassen sowie sich von nichts, was im Äußeren geschieht, so ablenken und vereinnahmen zu lassen, dass unser innerer Prozess dadurch vernachlässigt würde,(vgl.: S.191). Wer seiner Gabe und damit seiner Bestimmung gemäß lebt, wird zufriedenstellenden Wohlstand erleben, wer hingegen dem gierigen Wollen seines Egos nachgibt und sich immer mehr von seinem Selbst entfernt, wird letztlich mit sich und der Welt hadern, ganz gleich, ob er reich oder arm ist und er wird keine kreativen Ideen entwickeln können, die stets ein Garant für eine positive Zukunft sind.

 Empfehlenswert.

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Rezensionen: Wachsen in der Liebe: Wie wir unseren Lebensplan entschlüsseln und unser innerstes Potenzial entfalten (Broschiert)

Der Therapeut Colin C. Tipping befasst sich in diesem Buch mit der Liebe, die uns dazu verhilft, innerlich zu wachsen. Wie der Autor gleich zu Beginn unterstreicht, führt alles, was der Liebe entgegensteht, so etwa Angst, Hass, Verschlossenheit, Herrschsucht und Gier in die Enge.

Tipping definiert die Liebe als die Fähigkeit, zu akzeptieren, was ist, weil es genau so richtig ist. Wenn wir über diesen Seelenzustand verfügen, erkennen wir, was hinter dem Schleier vermeintlicher Realität liegt. Der Autor erläutert in der Folge sehr ausführlich und gut die vier Arten von Liebe, die man in der griechischen Antike wie folgt bezeichnete: Agape, Eros, Philia sowie Storge und macht den tieferen Sinn von Beziehungen deutlich.

Beziehungen zu unseren Mitmenschen verhelfen uns, die Erfahrungen zu machen, die wir benötigen, um innerlich zu wachsen und zu erkennen. Dabei haben wir kein Recht von unseren Mitmenschen zu fordern, ihre negativen Grundüberzeugungen zu analysieren und aufzulösen, ganz zu schweigen von ihren Vorurteilen und irrationalen Einstellungen, so Tipping. Jeder muss für sich akzeptieren, dass er, sobald er andere kritisiert, sich selbst in ihm sieht. Insofern ist Demut angesagt, anstelle pausenloses Projezieren. Wenn man erkennt, dass ein liebevoller Umgang mit anderen Menschen dazu führt, dass man selbst immer mehr von Liebe erfüllt wird und Liebe ausstrahlt, hört man auf zu urteilen und zu kontrollieren, weil man dann beginnt, den Mensch in seiner Vollkommenheit zu sehen und ihn so zu akzeptieren kann, wie er ist. Das begreift Tipping als Wachsen in der Liebe.

Je mehr man in diesen Zustand gelangt, umso weniger wird man von Angst, Streben nach Kontrolle und anderen Sorgen des Egos angetrieben und wird sich selbst und ihren Mitmenschen radikal vergeben können. Dieser Zustand ist ganz ungemein befreiend und setzt Energien frei, die man für seine persönliche Entwicklung sehr kreativ nutzen kann.

Tipping zeigt, wie ein neues Paradigma entsteht und unser Leben den Sinn erhalten kann, der uns zufriedener werden lässt als das ewig wetterwendische Glück.

 Der Autor hat in das vorliegende Buch viele brauchbare Übungen eingebaut, die uns dabei helfen, unser innerstes Potential zu entfalten und weist u.a. auf kulturelle Faktoren hin, die das Opferbewusstsein in unserer Weltsicht schüren. Ziel ist es von diesem Opferbewusstsein wegzukommen und den tieferen Sinn allen Geschehens zu begreifen, der darin begründet liegt, uns das Licht der Erkenntnis zu schenken. Dieses Licht ist die Liebe in ihrer reinsten Form.

Schmerz, der durch Trennungen bedingt ist, lässt sich nicht vermeiden. Er ist notwendig, um zu wachsen. Zulassen, anschauen und verarbeiten beendet Abhängigkeiten und lässt uns immer freier werden für den Zustand, der Frustrationen nicht mehr kennt und in der Folge keine Boshaftigkeiten gegenüber sich oder Dritten, aufgrund dessen, weil man sich als Opfer begreift und deshalb um sich schlägt.

"Sobald man erkennt, dass alles, was wir in anderen sehen und kritisieren, lediglich ein Spiegelbild dessen ist, was wir an uns selbst nicht ausstehen können, wird klar, dass wir Gelegenheit bekommen, diese Spaltung in uns zu heilen." (Zitat: S.157). Mittels der Rücknahme aller unserer Projektionen und die liebevolle Akzeptanz jenes Teils in uns, den wir in der Vergangenheit gehasst haben, wachsen wir in Liebe für uns selbst und gelangen zu unserer inneren Einheit.

Nur wer sich selbst radikal vergibt, hört auf, sich und andere mittels Projektionen fertig zu machen zu wollen und kann auf diese Weise Zugang zu seinem höheren Selbst gelangen und Beziehungen zu Menschen eingehen, die durch liebevolles Miteinander gekennzeichnet sind. Auf diese Weise trägt man Licht in unsere Welt.

 Empfehlenswert. 

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Rezension:Der Karma-Code: Die verborgene Energie früherer Leben.

"Die Seele betrachtet das irdische Leben vollkommen anders als das persönliche Selbst."

Die Psychologin Sandra Anne Tayler hat ein Buch verfasst, das beim Leser voraussetzt, sich auf die Idee einzulassen, dass es Reinkarnationen, sprich Seelenwanderungen gibt. Gemeint damit ist die Vorstellung, dass die Seelen eine Reihe von Wiederverkörperungen (Reinkarnationen) d. h. Kreisläufe der Geburt (Verkörperung), Tod und Wiedergeburt durchlaufen, (Näheres dazu Brockhaus in einem Band,15. Auflage, S.792).

Die Autorin ist davon überzeugt, dass unsere Seele plant, welche Lektionen wir in einem Leben lernen sollen und keineswegs, welche Ereignisse wir erleben. Sie erinnert an die heisenbergsche Unschärferelation, die aufzeigt, dass die Welt in einem Zustand reiner Potentialität, in einem Zustand des Fließens und der Veränderung existiert. Dies trifft nach ihrer Meinung nicht nur auf die materielle Welt aus Wellen und Teilchen zu, sondern es gilt auch für unser ewiges Leben. Unsere Seele bringt die zu lernenden Lektionen mit in ihre neue Existenz und es bilden sich Ereignisse heraus, die uns helfen zu wachsen. Je rascher wir lernen, desto eher vermögen wir das, was wir erleben, umzuwandeln. Dies hat zur Konsequenz, dass die Zukunft in einem energetischen Potential existiert, das man verändern kann. Ignoriert man die Lektionen, die man erlernen soll, werden sie in unterschiedlicher Gestalt in unserem Leben immer wieder auftauchen, dabei allerdings muss unsere Zukunft keineswegs in Stein gemeißelt sein, (vgl.: S.64ff).

Unser ewiges Bewusstsein wird in jedem Leben mit Daten und emotionalen Energien gespeist und beeinflusst uns jetzt, in diesem Augenblick. Offenbar verhält es sich dabei so, dass wir bestimmte Schwingungen, Schlussfolgerungen und Gefühle aus längst vergessenen Vergangenheiten in uns tragen und der evolutionäre Weg unserer Seele einen Sinn und eine Bestimmung hat. Hierzu gehören die Lektionen, die wir lernen sollen, um uns zu entwickeln und voranzuschreiten. Wenn wir uns bereit zeigen zu lernen, befreien wir uns von alten schädlichen Mustern. Sind wir jedoch nicht bereit, häufen wir immer mehr von der Energie an, die wir verändern sollen,(vgl.: S.76)... Taylor erläutert ausführlich, was man unter Karma tatsächlich zu verstehen hat. Was es vor allem nicht ist, ist Strafe. Es ist vielmehr primär ein Verständnis energetischer Strukturen und ihrer Bedeutungen. Wissen muss man, dass nicht alle Lektionen, für die sich die Seele entscheidet, karmisch bedingt sind, sondern auch Absichten verkörpern können für das Wachstum der Seele. Karma kann sich wandeln durch Bewusstseinswandel. Sobald ein Muster heilt und man die Lektionen gelernt hat, löst sich das damit zusammenhängende Karma auf- sowohl aus diesem als auch aus anderen Leben, (vgl.: 87).

Ziel unserer Seele ist Selbstmeisterung, Weisheit, Disziplin, Selbstausdruck, Liebe, Dienst am Nächsten und Mitgefühl zu entwickeln, sprich die Erleuchtung zu erlangen, die aus dem Erwachen des Geistes in uns entspringt, (vgl.: S. 93). Die Psychologin hat sich zur Aufgabe gemacht, den Karma-Code zu knacken, um ihren Klienten dabei zu helfen, rascher von ihren Leiden befreit zu werden. Man hat Gelegenheit sich mit Körperdialog-Meditationen vertraut zu machen und lernt die Feinheiten und Nuancen unserer wichtigsten Beziehungen zu betrachten, weil diese eine gute Möglichkeit darstellen, zu den klarsten karmischen Informationen gelangen.

 Die Amerikanerin erwähnt ein Phänomen der Quantenphysik, das man als Quantenverschränkung bezeichnet. Danach können zwei Teilchen, die zusammenkommen und sich anschließend wieder trennen, nicht mehr als vom anderen unabhängig genannt werden, weil jedes einen essentiellen Teil vom Wesen des anderen in sich aufnimmt. Genau dieses Phänomen gibt es auch in der menschlichen Erfahrungswelt. Sobald wir mit Menschen zusammen sind, nehmen wir ihre Energie auf und werden noch lange nachdem sich unsere Wege wieder getrennt haben, davon beeinflusst. Die eigenen Resonanzfelder vermischen sich mit jenen der anderen. Trennt man sich, bleibt ein Schwingungsrest zurück. Dies gilt auch für frühere Leben, (vgl. S.137ff).

Wir können unseren Lektionen nicht aus dem Weg gehen, sondern müssen versuchen, unsere bewussten Absichten im Einklang mit unsere Seele zu bringen, dann nämlich beginnt die Magie zu wirken. Die Autorin bringt den Lesern die sechs karmischen Ursachen entgegen, die zur Reinkarnation führen und unterstreicht dabei, dass das höchste Ziel unserer Seele Wahrheit, Selbstliebe und makellose Ehrenhaftigkeit sei, (vgl.: 185).

Das essentielle Element bei der Loslösung von unerwünschten emotionalen und mentalen Mustern ist die Fähigkeit, so präsent wie möglich zu sein. Es geht um das Loslassen von Gefühlen des Selbsthasses, der Trauer und Verzweiflung, Loslassen von der Schlussfolgerung, das bestimmte Menschen keine Liebe und kein Vertrauen verdient haben, von den psychischen Auswirkungen auf unseren Körper und um das Erkennen, dass enge, liebevolle Beziehungen, in der wir uns gegenseitig nähren und unterstützen uns Sicherheit gewähren, anziehenswert sind und aufrechterhalten werden sollen.

Da dies, was wir loslassen sollen, sich oft in vorangegangenen Leben angehäuft hat, müssen wir mittels Rückführungstechniken an diese alten Erfahrungen herankommen, um sie uns bewusst machen zu können. Es sind Gefühle, die es gilt loszulassen, Gefühle, die uns am Wachsen hindern. Taylor zeigt, wie man den eigenen Code umschreibt, Lektionen lernt und das Gelernte in der Gegenwart umsetzt und gibt dem Leser die Chance mittels der beiliegenden CD sich auf eine Rückführung einzulassen.

 Die Erfahrung mit der CD hat mich nachdenklich werden lassen. Buch und CD sind kein esoterischer Hokuspokus, sondern ein Beweis dafür, dass unsere Seele unsterblich ist. 

 Empfehlenswert. 

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Rezension:Hildegard von Bingen (Gebundene Ausgabe)

Denn Ewigkeit ist grün und ist die Keimzelle für alle Lebenskräfte in der Welt." 

 Dr. Gerhard Wehr beschreibt in seiner Einleitung zunächst das Wesen und Wirken Hildegard von Bingens, der großen Mystikerin, die sich als Äbtissin zur Menschenführung und zur Gründung und Leitung eines Klosters bis ins hohe Alter befähigt sah. Anschließend beleuchtet er das 12. Jahrhundert, das er als Jahrhundert des vielfältigen Geistes benennt. In jener Zeit des spannungsvollen Mit- und Gegeneinander pulsierenden Doppel-Organismus von Staat (Imperium) und Kirche (sacerdotium) lebte und wirkte die Rupertsberger Nonne, deren Lebensstationen der Autor sehr gut nachzeichnet

In der Folge erläutert Dr. Wehr zunächst allgemein Wissenswertes zu den Schriften, Briefen und Lieder der Äbtissin. Erst dann hat man die Chance Texte und Briefe von Hildegard kennen zu lernen. Die Texte aus "Scivias"- Wisse die Wege- kannte ich bereits, habe sie aber gerne erneut gelesen, speziell den Text "Von der Seele und ihren Kräften". Bei dem Text handelt es sich um eine Vision, die sich an die Erlebnisfähigkeit des Menschen richtet, beginnend bei seiner Triebstruktur bis hin zu den Weisen des Erkennens und Wollens.

Interessant sind die Briefe an Bernhard von Clairvaux und an Friedrich Barbarossa sowie deren Antworten, die wie alle weiteren Briefe verdeutlichen, dass Hildegard eine selbstbewusste, mutige Frau gewesen ist, die zielstrebig- allen Widrigkeiten zum Trotz- ihr Wollen in die Tat umsetzte.

Sie war, da stimme ich Josef Sudbrack zu, eine Ausnahmegestalt und in allem weit ihrer Zeit voraus. Sie sah, wie Heinrich Schipperges so treffend formuliert, Mensch und Welt, Leib und Seele, Natur und Gnade niemals als isolierbare Phänomene, sondern stets und überall in ihrer Verknüpfung eines Zusammenhangs der Erscheinungen

 Zu Ende des Buches ist eine Zeittafel mit den Lebensdaten Hildegard von Bingens sowie ein umfangreiches Literaturverzeichnis abgedruckt.

Empfehlenswert. 

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Rezension: Bernhard von Clairvaux

"Niemals wird es Liebe ohne Furcht geben, aber es wird eine keusche Furcht sein; niemals ohne Verlangen, aber es wird ein geordnetes Verlangen sein." (Bernhard von Clairvaux)

In diesem Buch hat man Gelegenheit das Leben und Texte des Mystikers Bernhard von Clairvaux näher (1090-1153) kennen zu lernen, dessen Inspirationen primär von der Liebesdichtung des biblischen Hohenliedes beeinflusst wurde. 

Der Autor Gerhard Wehr  beschreibt die historische Situation zu   Lebzeiten des Zisterziensers, in der sich damals von der Rom gelenkten Kirche nach gewaltigen Umbrüchen eine Epoche der Reform bzw. Reformwillens ankündigte. Trotz dieser Tatsache allerdings kam es andererseits zur Bekämpfung einzelner, als Ketzer deklassierter theologischer Denker, die man zum Schweigen bringen wollte. Erwähnt wird hier der Theologe Petrus Abaelard (1079-1142), ein bedeutender, aber umstrittener Denker des Mittelalters. Der Franzose stellte die Dialektik in den Dienst der theologischen Wahrheitsfindung und führte sie auf diese Weise zum Höhepunkt philosophischen Erkennens, (vgl.: S.11).

Bernhard von Clairvaux hat in jener Zeit einen besonders hohen Rang. Seine Bedeutung und sein Rang werden nicht zuletzt dadurch noch heute hervorgehoben, indem man vom „bernhardinischen Jahrhundert“ spricht, wenn man das Jahrhundert seines Wirkens im Auge hat. Der Autor erläutert kurz Wissenswertes über die Zisterzienser, für die die klassischen Mönchstugenden Armut, Ehelosigkeit und Gehorsam galten ihre  asketische Grundhaltung bestimmte. 

Bernhard war der Sohn eines burgundischen adeligen Ritters. Geboren wurde er auf Schloss Fontaines bei Dijon. Er soll eine hohe Schulbildung besessen haben, bevor er ins Kloster der Benediktiner in Cluny eintrat. und wenig  später mit einer Gruppe von Mönchen Kloster Clairvaux gründete. Dort wird er Abt. Geschickt weiß er innerkirchliche Spannungen aufzulösen. Immer mehr Aufgaben werden ihm erteilt, sei es von dem schnell wachsenden Orden selbst oder aber von der Kirchenleitung in Rom, (vgl.: S.17). Er war es, der u.a. Anteil am Zustandekommen des Templerordens hatte und der Partei in Richtungskämpfen gegen den Scholastiker Peter Abaelard ergriff. Der Zisterzienser sah durch die Thesen des hochgebildeten Theologen Abaelard die Lehre der Kirche gefährdet. 

Nicht unerwähnt bleibt sein Briefwechsel mit Hildegard von Bingen und die Tatsache, dass in der Gesamtheit sein Lebenswerk vielfältig und geschichtsträchtig war. Als er starb, gab es bereits 300 Zisterzienserklöster, in denen sich in Erfüllung der ursprünglichen Benediktus-Regel Ungezählte zu hingebungsvoller missionarischer Arbeit zusammengefunden haben, (vgl.: S.21). 

Im vorliegenden Buch, hat man Gelegenheit 21 seiner Texte studieren zu können, über deren Nachwirkung man im Vorfeld kurz informiert wird. Besonders interessant finde ich seinen Gedanken der Vorrangstellung der göttlichen Liebe, die auf die zwischenmenschliche Liebesbeziehung, letztlich auf alles Sein, auf alle Geschöpfe ausstrahlt und die wiederum zu Gott zurückfließt, (vgl.: S.128). 

Empfehlenswert.

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Rezension: Die singenden Steine von Monreale

Dieses Buch enthält eine CD mit sakralen Klängen, die man zwecks einer Einstimmung auf den Text im Vorfeld hören sollte. Thema des Buches sind die Geheimnisse des Kreuzganges des Klosters Santa Maria la Nuova in Monreale. Dieses Kloster stammt aus dem 13. Jahrhundert. Auf den Schwarz-Weiß-Bildern des Fotografen Roberto Sigismondo und mittels der Grafiken Rainer Straub jun. erhält man einen guten visuellen Eindruck von diesem imposanten Gebäude. 

Die Bezeichnung Monreale leitet sich von  "Mons regalis", der königliche Berg, ab. Das einstige Benediktinerkloster befindet sich in der Nähe von Palermo auf Sizilien an den Ausläufern des Monto Caputo und wurde von König Wilhelm II. von Hautville im Jahre 1166 gegründet. Über die historischen Hintergründe, die zur Klostergründung führten, wird man hinreichend aufgeklärt, bevor man dann Näheres zu dem imposanten Kreuzgang erfährt.

 Der Kreuzgang eines Benediktinerklosters stellt das Zentrum des mönchischen Lebens dar. Zumeist ist er vierflügelig und als Umgang in sich geschlossen. Die Architektur erklärt sich aus seiner Funktion. So gruppieren sich um ihn herum alle wichtigen Räume, die man auf diese Weise leicht erreichen kann. 

Es führt zu weit, die Besonderheiten des Kreuzganges von Monreale hier aufzuführen. Rainer Straub ist nach eingehendem Studium dieses architektonischen Wunders überzeugt, mehrere Programme gefunden zu haben, die man als Meditationsgrundlage beim Schreiten durch das Geviert empfinden kann. In seinem Text stellt er Gedanken vor, die ihm beim Weg durch den Kreuzgang gekommen sind. Der Autor entdeckte, dass man dort mehrere Themen ablesen kann, die sich als Summe innerhalb der Säulenfolge zu Programmen zusammenfügen.

 Besonders interessant finde ich die Erläuterung der Zahlensymbolik. In den Abmessungen des Kreuzgangs fallen viele Zahlen auf, denen in der Heiligen Schrift eine tiefere Bedeutung zugesprochen wird, (vgl.S.34ff). Die Mönche konnten den Kreuzgang aufgrund seiner Konstruktion als Weg durch das Jahr mit seinen zwölf Tierkreiszeichen interpretieren. Auf diese Weise stellt er eine Grundlage für die Meditation der Jahres- und Tageszeiten zur Verfügung. Die Tierkreiszeichen werden von je neun aufeinanderfolgenden Doppelsäulen repräsentiert, (vgl.: S. 43). 

Thematisiert wird in der Folge u.a. das einheitliche Programm des Kreuzgangs, die acht Seligpreisungen, die Meditation des 119. Psalms, der verschlüsselte Choral und hier die Töne und Symbole. Die Architektur der Kapitelle vermittelt offenbar die Melodie eines Chorals, dessen Alleluja für den Kundigen auf den Steinen ablesbar ist. 

Empfehlenswert.

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Rezension:Die Essenz der Lehre Buddhas: Zeitlose Weisheit für moderne Menschen (Gebundene Ausgabe)

Das geistliche und weltliche Oberhaupt der Tibeter, der Dalai Lama, stellt in diesem Buch die Essenz der Lehre Buddhas vor. Das Nachwort zu dem Buch, das zeitlose Weisheit für moderne Menschen bereithält, hat der Buddhist und weltberühmte Schauspieler Richard Gere verfasst. 

 Zunächst erfährt man Wissenswertes über spirituelle Traditionen. Hier liest man gleich zu Beginn, dass Buddhisten glauben, dass wir für die Qualität unseres Lebens, für unser Glück und unsere Mittel selbst verantwortlich sind. Sofern wir ein sinnerfülltes Leben wünschen, müssen wir und geistig ändern. 

 Der Sinn des Lebens für den Dalai Lama besteht darin, Mitgefühl zu entwickeln, weil Mitgefühl ein geistiges Vermögen ist, durch das wir zu wahrem dauerhaften Frieden und zur inneren Stärke gelangen. Durch Mitfühlen reduzieren wir die egoistischen abträglichen Regungen und vermehren die selbstlosen und aufbauenden. Dies erzeugt in uns selbst und für andere Menschen Glück.

 Man erfährt Essentielles über das Ich und das Selbst im Buddhismus und wird über die "vier" Siegel des Buddhismus aufgeklärt, durch die dieser sich von anderen Glaubenstraditionen und philosophischen Schulen unterscheidet.

 Alle zusammengesetzten Dinge unterliegen der Vergänglichkeit. Nach ihrer Natur sind sie leidvoll oder ichlos. Die Grundursache für unser unerleuchtetes Sein besteht darin, dass wir nicht wissen, dass alle existierenden Dinge ohne ein eigenständiges Ich oder selbst sind. Das Glück besteht darin, dass in der Ichlosigkeit die Chance besteht, uns aus dieser unseligen Lage im zyklischen Dasein zu befreien. Unser Bemühen um Weisheit schenkt uns einen Zustand jenseits des Kummers, den man mit dem Sanskritwort "Nirwana" bezeichnet. (vgl.: S.38). 

 Man lernt in der Folge die Schulen des Buddhismus kennen und liest mehr über den Zustand der Ichlosigkeit. Die Essens dessen nämlich, was der Buddhismus lehrt, ist das Nichtvorhandensein eines bleibenden Wesenskerns. Zur Sprache gebracht werden die vier edlen Wahrheiten. Ziel ist es zu erlernen, nicht am Ich-Gefühl festzuhalten, denn in diesem besteht die Ursache allen Leidens. Es bedarf Jahre der geistigen Schulung, bis man vollständig losgelassen hat. Nur wer vollständig loslässt, muss nicht mehr wiedergeboren werden.

 Über die Rolle des Karma wird man auch unterrichtet und kann sich mit dem Wesen des Ichs befassen. Seitens der Buddhisten wird allgemein die Notwendigkeit, das Nichtsvorhandensein bzw. die Leerheit des Ichs durchschaut. Das Buch enthält nicht zuletzt auch sehr gute praktische Hinweise zur Meditation und berührt den Leser durch seine tiefe Weisheiten, für die man sich öffnen sollte, weil sie uns die Chance geben, den Zustand des Leidens zu überwinden. 

 Dieses Buch empfehle ich sehr gerne. 

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Rezension:Die Gabe - Entdecke deine Bestimmung und lebe sie (Gebundene Ausgabe)

Der Regisseur Demian Lichtenstein und dessen Schwester Shajen sind die Autoren dieses wunderbaren Buches, das mich in den letzten beiden Tagen völlig gefangen nahm. Die Geschwister sind Gründungsmitglieder der "Southern California Association of Transformational Leaders". Es handelt sich dabei um eine Bewegung, die den sozialen, ökologischen und spirituellen Wandel vorantreiben wollen. Neben diesem Buch gibt es einen gleichnamigen Film, den ich leider noch nicht gesehen habe. 

Erläutert werden die kosmischen Gesetze: 
Das Gesetz der Empfänglichkeit
Das Gesetz der Bestimmung 
Das Gesetz der Widrigkeit 
Das Gesetz der Schwingung 
Das Gesetz der Liebe und Kommunikation
Das Gesetz der bewussten Absicht 
Das Gesetz der Ganzheitlichkeit

 Jeder Mensch, so die Autoren, verfügt über eine Gabe. Darunter ist die Essenz dessen, was wir sind zu verstehen. Es handelt sich um unsere Qualitäten, zu denen Liebe, Freude, Frieden, Harmonie, Authentizität, aber auch einzigartige Talente und Fähigkeiten zählen. In unserer Verantwortung liegt es, diese Gaben zum Ausdruck zu bringen. Entscheidet man sich für seine Gabe, so verbindet man sich mit der Wirkmacht universeller Prinzipien, den oben genannten kosmischen Gesetzen. 

Jeder Mensch und dessen Seele, alles was atmet und existiert ist Bestandteil eines übergreifenden Systems, das die Autoren Kosmos nennen. Alle Menschen entstammen derselben schöpferischen Energie, die seit der Entstehung des Universums alle Lebensprozesse steuert. Wir alle sind Ausdruck dieser Energie. Offenbar sind die Bedingungen, unter denen die universelle Energie im Menschen sich entfaltet, durch die kosmischen Gesetze definiert. Nach diesen Gesetzen zu handeln, hat zur Folge, dass man erfüllter und auch glücklicher lebt. 

Wer nach den kosmischen Gesetzen lebt, muss nicht mehr kämpfen, denn es eröffnet sich ihm das energetisches Potential, das dabei hilft nach seiner Bestimmung zu leben. Die Autoren zeigen, wie man sich von seinen Fesseln löst und frei wird für die Gabe, die man besitzt und die man so zur Entfaltung bringen kann. 

Das kosmische Gesetz der Empfänglichkeit lehrt uns, wie man sich für diese Gabe öffnet. Dabei ist es sehr wichtig, sich von negativen Instanzen zu befreien. Dazu gehören Kontrollgelüste, Machtansprüche und Neid. Schicht um Schicht gilt es abzutragen, was die Gabe blockiert. Sobald man die Gabe erkannt hat, sollten wir uns bemühen, sie zu entwickeln und sie mit anderen Menschen zu teilen, denn die Gabe ist kein Besitz. Sie beinhaltet eine große Verantwortung.

 Die Autoren erläutern die Wege zur Gabe, verdeutlichen, was wir sofort tun können und was wir besser lassen sollten. Mittels Übungen wird die Empfänglichkeit dann geschult. In der Folge dann werden alle kosmischen Gesetze, die ich eingangs genannt habe, abgehandelt, immer wieder Wege aufgezeigt und Übungen bereitgestellt. Dabei kommentieren Meister der Transformationslehre wie etwa Michael Bernhard Beckwith, Jack Canfild oder Sri Sri Ravi Shankar die einzelnen kosmischen Gesetze. Einige dieser Gesetze kann ich aufgrund der Beschäftigung mit Büchern und DCs des von mir hochgeschätzten Dr. Dahlke. 

Im vorliegenden Buch habe ich mich sehr mit dem kosmischen Gesetz der Widrigkeit befasst, das dazu verhilft, Konflikte neu zu sehen und diese als eine Chance zu begreifen, sich weiterzuentwickeln. Widrigkeiten muss man als Transformationsräume erkennen, in denen wir uns unserer Lebensaufgabe stellen sollen. Es ist notwendig, den Schmerz loszulassen und das Hilfreiche zu erkennen, das darin besteht, sich auf seine Gabe zu konzentrieren. Für die Entwicklung unserer Gabe ist es wichtig, äußere und innere Widerstände auszuhalten. 

Es hat keinen Sinn gegen Widrigkeiten zu kämpfen, weil man seine Energie anstelle für die Entwicklung seiner Gabe für etwas Negatives vergeudet. Dies zu erkennen, ist nicht immer einfach. Man muss loslassen können und begreifen lernen, dass jedem Abschied auch ein Neuanfang inne wohnt. Konzentrieren wir uns also auf unsere Gabe, dann bilden wir ein energetisches Feld der Liebe aus. Wir werden auf einer hohen Schwingungsebene genau die Menschen finden, die bereit sind Gaben miteinander zu teilen, für ein positiveres Miteinander. 

 Das Buch empfehle sehr gerne. 

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Rezension:Die großen Fragen - oder: Menschlich von Gott reden (Gebundene Ausgabe)

Der Theologe Dr. Eugen Drewermann und der Journalist Michael Albus befassen sich in diesem Buch mit den Fragen, die wir Menschen uns seit Jahrtausenden stellen und wohl stets aufs Neue stellen werden. Es sind die Fragen nach Angst, Liebe, Tod und Leid, nach Freiheit, Schicksal, Macht, Gewalt, Schuld, nach Gott, der Seele und nach der Bedeutung unserer Träume. Diese Fragen machen immer wieder neue Antworten erforderlich.

Ziel der oben genannten Gesprächspartner ist es, den Leser zum nüchternen, aber auch leidenschaftlichen Nachdenken anzuregen.

Man sollte dieses Buch nicht in einem Rutsch durchlesen, sondern sich immer wieder einmal ein Kapitel vornehmen. Die Gedanken auf sich wirken lassen und nach Möglichkeit mit Freunden über die Themen diskutieren. Die beiden Autoren verdeutlichen, dass es sich bei den oben genannten Fragen mithin um Glaubensfragen handelt. Dies zu akzeptieren, dürfte nicht für jeden Leser einfach sein.

Dass Angst eine Mitgift der Natur ist, muss man akzeptieren, dass sie unglaublich belastend sein kann, wissen all jene, die von Panikattacken heimgesucht werden. Bei der Betrachtung dieses Themas wie aller anderen ziehen die Gesprächspartner psychologische, sozial- und naturwissenschaftliche Erkenntnisse hinzu. Dabei lässt Dr. Drewermann die pränatal bedingte Angst, von Menschen, deren Mütter durch Kriegserlebnisse traumatisiert sind, nicht unerwähnt und zeigt, dass es mitunter nicht einfach ist, sich von Angst zu befreien.

Vielleicht haben wir alle immer ein wenig Angst, uns mit Fragen der Liebe, des Todes, des Leids etc. auseinanderzusetzen, weil wir hier stets unsere Grenzen erkennen sowie begreifen müssen, dass nicht alles in unserer Macht liegt und vielleicht kann die Religion tatsächlich eine Asylstätte sein, an welcher wir alle uns fragen dürfen, wer wir selbst sind, wo uns solche Fragen doch ansonsten vielerorts als Schwäche ausgelegt werden.

Sich mit den Schattenseiten des eigenen Seins zu befassen, diese zunächst zu akzeptieren, bevor wir an ihnen arbeiten, bedarf der Demut. Sie ist die Voraussetzung, um unser eigenes Leben zu verändern und uns für ein Miteinander zu entscheiden, das Gläubige in allen Zeiten als ein gottgefälliges Leben bezeichnet haben.

Bemerkenswert in diesem Buch sind die Querverbindungen, die Dr. Drewermann herstellt. Sie bekunden nicht nur, dass er ein gebildeter Mann ist, sondern auch ein Mensch, der Überblick besitzt und sie dokumentieren, dass er frei von Engstirnigkeit ist.

Empfehlenswert.
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Rezension:Die Schicksalsgesetze: Spielregeln fürs Leben - Resonanz Polarität Bewusstsein (Gebundene Ausgabe)

Dr. Rüdiger Dahlke thematisiert in diesem Buch sogenannte Spielregeln des Lebens. Zu diesen Spielregeln zählt u.a. das Gesetz der Polarität. Hier macht der Autor zunächst einmal deutlich, dass Yin und Yang einander brauchen und ergänzen und gemeinsam erst das Tao bilden können.


Wissen muss man, dass beide Seiten der Polarität bedürfen und erst zusammen ganz und eins sein. Immer dann, wenn man nur einen Teil betont, wächst der andere im Schatten mit. An nichts soll unsere Welt so erkranken wie am Schatten, (vgl.: S.42).


Dr. Dahlke stellt die Polarität in zwischenmenschlichen Beziehungen dar. So spiegeln Paare ihre unterschiedlichen, geschlechtsspezifischen Seelenanteile und darüber auch alles, was an der eigenen Persönlichkeit noch nicht rund und vollkommen ist, (vgl.: S.55). Partner bereiten uns Probleme und zeitgleich Chancen, weil sie stets dort, wo sie für uns schwierig sind, zur echten Herausforderungen und Wachstumsangelegenheiten werden, (vgl.: S. 56).


Der Autor verdeutlicht, dass das Böse der jeweils verdrängte, nicht zur Kenntnis genommene und deshalb unbewusste Seelenanteil sei und insofern sehr unserer Wertung unterliege, (vgl.: S.64). Nimmt man diese Wertung heraus, dann entpuppe sich das Gute als das Bewusste und das Böse als das Unbewusste. Weil wir von Licht der Bewusstheit sprechen, ergeben sich die Gegenpole Licht und Schatten.

In der Folge schreibt der Autor von der Geschichte der Projektion. Dabei ist Projektion eine Möglichkeit, unsere Schattenseiten an anderen zu bekämpfen. Diese Möglichkeit allerdings bringt uns in unserer Bewusstseinsentwicklung leider nicht voran.

Dr. Dahlke verdeutlicht, wie man mit Polarität umgehen sollte und weshalb es sinnvoll ist, Licht- und Schattenseiten in sein Leben einzubringen. Licht und Schatten, Standpunkt und Gegenstandpunkt haben ihre Wahrheit und Probleme lassen sich lösen, indem man über sie hinauswächst, (vgl.: S.94).

Wir müssen uns klar darüber werden, dass all das, was uns widerstrebt oder stört mit unserem Schatten zusammenhängt, ansonsten nämlich hätte es keine Wirkung. Wer seinen Schatten sucht, findet ihn. Die Intensität der Suche hängt dabei damit zusammen, auf wie viele Bereiche des Lebens sie ausgedehnt wird, (vgl.: S.99).

Dr. Dahlke erläutert auch das Gesetz der Resonanz. Dieses besagt, dass wir nur wahrnehmen, wozu wir Resonanz besitzen und auch nur in Kontakt kommen, womit wir in Resonanz sind, (vgl.: S. 101). Dabei verhält es sich so, dass dann, wenn man einverstanden ist, in Resonanz geht. Sich unverstanden fühlen, heißt letztlich einen Mangel an Resonanz wahrzunehmen. Sobald man Resonanz zu Resonanzphänomenen entwickelt, findet man lt. Dahlke diese überall. Resonanz bedeutet miteinander zu schwingen trotz aller Verschiedenheit.

Da jeder Mensch nur seine eigene Welt wahrnimmt und nur mit dieser in Resonanz steht, bekommt er zu allem anderen weder Kontakt noch Verständnis. Damit jedoch wird die Welt zu unserem Spiegel. Sofern wir den Spiegelcharakter unserer Welt verkennen und sie für objektiv und unabhängig von uns einschätzen, entstehen Probleme, (vgl.: S.114).


Wenn wir unsere Umwelt als unseren Spiegel begreifen, sollten wir sie zur Selbsterkenntnis nutzen, empfiehlt der Autor. Es geht darum, uns selbst zu ändern, denn nur dadurch ändern wir unsere Resonanz. Es muss uns klar werden, dass Resonanz zwei Seiten hat und wir sowohl im Positiven als auch im Negativen ins Mitschwingen geraten können, (vgl.: S.116).


Was auch immer uns begegnet, muss in Resonanz zu uns stehen. Sofern es uns gefällt, ist es in Resonanz mit unserem bewusst(en) Sein, ansonsten mit unserem Schatten.


Resonanzgesetze lassen Menschen zueinander finden, die am selben interessiert sind, die zueinanderpassen und zwar, weil sie ähnliche Themen und auch Probleme im Hinblick auf positive und negative Resonanz haben, (vgl.: S.118). Man begegnet stets den Menschen, auch den Büchern und macht bestimmte Erfahrungen für die man reif ist.


Dr. Dahlke erläutert, weshalb die Liebe ein Resonanzproblem darstellt und er konstatiert "Je größer und tiefer die überwundenen Abgründe, je weiter der Brückenschlag, desto erhebender das Gefühl, desto größer und berauschender die Liebe." (Zitat: S.126)


Resonanz und Polarität also sind die beiden großen Gesetze der Wirklichkeit. Dabei muss uns klar werden, dass wir Dinge in der Wirklichkeit, die zugleich vorhanden sind, dennoch nicht zeitgleich wahrnehmen und von daher die Illusion der Zeit dazwischen benötigen. Der Autor macht den Leser mit Illusionswelten vertraut und thematisiert die Wirklichkeit hinter unserer Wirklichkeit.

Fernerhin befasst sich Dr. Dahlke mit sogenannter Ursachensuche und zeigt Wege der Erkenntnis auf, die er in Analyse und Einsicht sieht. Er beleuchtet Wege über innere Bilder, schreibt ausführlich vom Gesetz des Anfangs, das in Hesses Gedicht "Stufen" sehr gut auf den Punkt gebracht wird und zeigt wie man dieses Gesetz sinnvoll anwendet.


Sehr interessant sind Dr. Dahlkes Betrachtungen in punkto Synchronizität, wonach alles mit allem zusammenhängt und schwingt und zwar jederzeit und überall.


Doch das ist noch nicht alles. Der Autor nimmt den Leser mit in die komplexe Welt morphogenetische Felder und konkreter Urprinzipiensysteme, die ich mich hüte, an dieser Stelle in zwei Sätzen wiedergeben zu wollen.


Ein Buch, das ich gerne empfehle, hauptsächlich all jenen, die sich mit den Problemen von Licht und Schatten befassen und diese voneinander zu trennen suchen.
Empfehlenswert.

Rezension:Zwei Herzen im Einklang: Das Wunder erfüllter Partnerschaft erleben (Gebundene Ausgabe)

Der amerikanische Psychologe Dr. Chuck Spezzano hat ein sehr bemerkenswertes Buch in Sachen erfüllter Partnerschaft geschrieben. Mittels wohldurchdachter Übungen zeigt er dem Leser wie diese realisierbar ist.

Wie in der amerikanischen Literatur nicht unüblich, wartet der Autor mit einer Fülle von Beispielen auf, die er seinen jeweiligen Übungen voranschickt. Auf die Fälle im Einzelnen einzugehen, führt in der Rezension allerdings zu weit.


Worum geht es bei den fast 100 Übungen? Nun beispielsweise darum, die eigenen Beschwerden und Kümmernisse zu überprüfen und dabei zu hinterfragen, inwiefern sie Klagen und Wutausbrüche darstellen, aufgrund der Tatsache, dass unser eigenes Nehmen und Bekommen vereitelt wurde. Der Autor empfiehlt, den Trugschluss und den Mangel an Verantwortlichkeit zu erkennen, die von Unabhängigkeit und Nehmen erzeugt werden. Wer gibt und bereit ist zu empfangen, ist leichter in der Lage den Fluss der Partnerschaft wieder herzustellen.


Nach Auffassung Spezzanos geht jedes Trauma, das wir in unserem Leben durchlitten haben, auf eine irrtümliche Entscheidung zurück, als wir Verbundenheit aufgegeben haben, um unser Ego aufzubauen. Das Ego macht fortwährend große Versprechungen, so etwa, dass wir frei wären, wenn wir uns abtrennen von anderen und in unser Ego investieren, also in das Prinzip der Getrenntheit. Allerdings gibt es nach Auffassung dieses Psychologen nur unechte Unabhängigkeit, die abgespalten ist und im Grunde nur eine Form des Davonlaufens darstellt, (vgl.: S.50)


Es stimmt, wenn Spezzano sagt, dass sich aller Ärger in Beziehungen um die Besonderheit dreht. Wenn nicht anerkannt wird, das man selbst oder der andere etwas Besonderes ist, entsteht Aggression. Diese kann nur dadurch verhindert werden, dass man den eisernen Griff des Egos nicht mehr zulässt. Dann erst kann man sich in einer Beziehung annehmen und verwirklichen.


Der spirituell ausgerichtete Psychologe ist der Ansicht, dass jede Beziehung nur dann ihren Zweck erfüllen kann, wenn Einheit besteht, die man liebend dann gemeinsam auf andere zu übertragen in der Lage ist.

Der Psychologe macht den Leser darauf aufmerksam, wie wichtig es ist, die Angst vor Nähe in einer Partnerschaft zu überwinden und wie man sich der Mauern gegenwärtig wird, die zwischen uns und unserem Partner bestehen. Diese gilt es behutsam abzubauen und es gilt auch Vernachlässigungen zu heilen.


Was es bedeutet eine Beziehung wirklich anzunehmen, erklärt der Psychologe sehr gut und er bringt es auf den Punkt, dass am Ende die Liebe mächtiger ist als negative Emotionen, die nur darauf hinweisen, dass wir Fehler gemacht haben. Es ist die Liebe, die Angst auflöst und Vertrauen schafft. Es ist die Liebe, die aus Bewertungen Mitgefühl macht und den Wunsch erzeugt zu helfen.


Spezzano sagt nicht grundlos, dass stets dann, wenn wir unsere Beziehung nicht zugunsten von Liebe und Glück einsetzen und wir bloß unsere Bedürfnisse befriedigen, wir ein Leben des Habenwollens und des Nehmens mit samt all dem Leid, dem Versagen und Abspalten führen, das damit zusammenhängt. Menschen und Beziehungen werden nur als Vorwand benutzt und Angst und Illusion, die daraus resultieren, werden zu unserer Lebenswirklichkeit.


Um das zu verhindern, lohnt es sich, die Übungen im Buch durchzuführen und sich dabei bewusst zu werden, dass Liebe der einzige Weg ist und zwar in allen Beziehungen, die wir im Laufe unseres Lebens eingehen.
Empfehlenswert.

Rezension:Reise zu den schönsten Stätten mittelalterlicher Klosterkultur (Gebundene Ausgabe)

Der Fotograf Franz-Karl Freiherr von Linden ist der Autor dieses Prachtbandes. Von ihm stammen sowohl die beiden zentralen Textbeiträge als auch alle Fotos, die dem Leser Zisterzienser-Klöster in ganz Europa näher bringen.


Bevor ich mich mit den Fotos befasst habe, vertiefte ich mich zunächst in die Landkarte, die gleich zu Beginn des Buches die vorgestellten Klöster in die entsprechenden Regionen verortet und las im hinteren Teil des Werkes im Rahmen der beiden Zentralbeiträge Wissenswertes über den Zisterzienserorden und über Bernhard von Clairvaux.


Man erfährt Näheres zur Gründung und zur Ausbreitung, sowie zur Blütezeit des Zisterzienserordens im 11. und im 12. Jahrhundert, zur Rolle der Zisterzienser während der Kreuzzüge, zur Geschichte der Laienbrüder in Zisterzienserklöstern, zu Wirtschaftsgeschichte des Ordens, zum Bergbau und zur Lebensmittelindustrie in diesen Klöstern, zur wirtschaftlichen Entwicklung im 13. und 14. Jahrhundert, zur Krise des Ordens im Spätmittelalter, auch zum Orden im Zeitalter der Reformation und zur Auswirkung der katholischen Reform in der Mitte des 16. Jahrhunderts auf die Ordensgeschicke. Zu guter Letzt wird man noch auf das Verhalten der Zisterzienser im Zeitalter der Aufklärung und Säkularisierung in Kenntnis gesetzt.


Über Bernhard von Clairvaux, der wohl stärksten kirchlichen Persönlichkeit zwischen 1120 und 1150, die aus der zisterziensischen Reformbewegung kam, hat man Gelegenheit sich einen biografischen Überblick zu verschaffen. Der Abt von Clairvaux gehörte 1119 zu den Unterzeichnern der ersten Verfassungsurkunde, der "Charta caritatis". Bernhard hatte an der Verfassung des Templer-Ritterordens mitgewirkt, der 1128 auf dem Konzil von Troyes bestätigt wurde. Des Weiteren setzte der Abt sich für die Umwandlung von Weltklerikerstifte in regulierte Chorherrenstifte ein.


Seine Autorität innerhalb der Kirchenhierarchie zeigte sich besonders auf der Synode von Etampes (1130). Hier ergriff der Abt Partei für den Franzosen Innozenz II. als Papst. Als die kirchenpolitischen Krisen immer heftiger wurden, entwickelte sich Bernhard zum "Mahner der Großen in Staat und Kirche".


Aufgrund seines Ansehens in Cluny, bei den Prämonstratensern, den Kartäusern, den Regularkanonikern und bei vielen Einsiedlern wurde er als Berater und Vermittler der Kurie in Rom unersetzlich. Zudem entwarf er für den Templer-Orden ein geistliches Programm und stand mit der Königin von Jerusalem, Melisande, im Briefwechsel.


Auf seinen Reisen, über die man Näheres erfährt, soll er Wunder bewirkt haben. Da man ihm teilweise den Fehlschlag des 2. Kreuzzuges anlastete, lehnte er die Leitung des daraufhin geplanten weiteren Kreuzzuges ab. Bernhard starb am 20.8.1153. Zu seinen Lebzeiten wurden allein 69 Tochterklöster zu Clairvaux gegründet, einige sollen bis zu 1600 km entfernt vom Mutterkloster liegen.


Lesenswert sind die Texte im Hinblick auf bedeutende Zisterzienserklöster in Europa. Hier auch liest man vom Stammkloster "Citeau" im Departement Cote d `Or, das 1098 von Abt Robert von Moslesme und 21 Gefährten gegründet wurde.


Clairvaux war das dritte Tochterkloster, gegründet 1115. Besiedelt wurde es vom heiligen Bernhard und dessen Verwandten und Freunden, die dem Kloster beigetreten waren.


Im Buch lernt man nachstehende Zisterzienserklöster auf Bildern kennen: Fontenay, Le Thoronet, Sènanque, Fontfroide, Pontigny, Longpont, Maulbronn, Bebenhausen, Salem, Bronnbach, Eberbach, Arnsburg, Haina, Altenberg, Marienstatt, Heilsbronn, Schulpforta, Chorin, Doberan, Heiligkreuztal, Zwettl, Staffarda, Fossanova, Poblet, Alcobaca, Fountains Abbey, Rievaulx Abbey, Byland Abbey, Roche Abbey, Melrose Abbey.

Zu jedem der bildlich vorgestellten Klöster erhält man eine kurze Beschreibung. Des Weiteren werden einzelnen Fotos zu den Klöstern textlich sehr gut erklärt.

Beeindruckend finde ich das gut erhaltene "Kloster Maulbronn", das 1536 säkularisiert wurde und seit 1993 zum Bestandteil des UNESCO Weltkulturerbes zählt, aber auch "Salem", das seit 1920 ein berühmtes Internat beherbergt. "Kloster Eberbach" im Rheingau habe ich schon vielfach besucht. Dessen romanische Pfeilerbasilika ist eines der wichtigsten Zeugnisse der frühen Zisterzienserbaukunst auf deutschem Boden. Die 1803 säkularisierte Abtei ist heute hessische Weindomäne und beherbergt das Abteimuseum.

Die gezeigten Zisterzienserklöster in England beeindrucken mich am meisten, vielleicht weil die Klosterruinen die Fantasie besonders anregen und man sich fragt, wie diese Klöster einst ausgesehen haben mögen als sie noch von Mönchen bewohnt waren.

Sehr schöne Fotos und hochinformative Texte machen das Buch empfehlenswert.

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