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Rezension:Hildegard von Bingen (Gebundene Ausgabe)

Denn Ewigkeit ist grün und ist die Keimzelle für alle Lebenskräfte in der Welt." 

 Dr. Gerhard Wehr beschreibt in seiner Einleitung zunächst das Wesen und Wirken Hildegard von Bingens, der großen Mystikerin, die sich als Äbtissin zur Menschenführung und zur Gründung und Leitung eines Klosters bis ins hohe Alter befähigt sah. Anschließend beleuchtet er das 12. Jahrhundert, das er als Jahrhundert des vielfältigen Geistes benennt. In jener Zeit des spannungsvollen Mit- und Gegeneinander pulsierenden Doppel-Organismus von Staat (Imperium) und Kirche (sacerdotium) lebte und wirkte die Rupertsberger Nonne, deren Lebensstationen der Autor sehr gut nachzeichnet

In der Folge erläutert Dr. Wehr zunächst allgemein Wissenswertes zu den Schriften, Briefen und Lieder der Äbtissin. Erst dann hat man die Chance Texte und Briefe von Hildegard kennen zu lernen. Die Texte aus "Scivias"- Wisse die Wege- kannte ich bereits, habe sie aber gerne erneut gelesen, speziell den Text "Von der Seele und ihren Kräften". Bei dem Text handelt es sich um eine Vision, die sich an die Erlebnisfähigkeit des Menschen richtet, beginnend bei seiner Triebstruktur bis hin zu den Weisen des Erkennens und Wollens.

Interessant sind die Briefe an Bernhard von Clairvaux und an Friedrich Barbarossa sowie deren Antworten, die wie alle weiteren Briefe verdeutlichen, dass Hildegard eine selbstbewusste, mutige Frau gewesen ist, die zielstrebig- allen Widrigkeiten zum Trotz- ihr Wollen in die Tat umsetzte.

Sie war, da stimme ich Josef Sudbrack zu, eine Ausnahmegestalt und in allem weit ihrer Zeit voraus. Sie sah, wie Heinrich Schipperges so treffend formuliert, Mensch und Welt, Leib und Seele, Natur und Gnade niemals als isolierbare Phänomene, sondern stets und überall in ihrer Verknüpfung eines Zusammenhangs der Erscheinungen

 Zu Ende des Buches ist eine Zeittafel mit den Lebensdaten Hildegard von Bingens sowie ein umfangreiches Literaturverzeichnis abgedruckt.

Empfehlenswert. 

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