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Rezension- Franziskus- Ein Lebensbild- Andreas Englisch- C. Bertelsmann

Autor dieses reich bebilderten Buches ist Andreas Englisch. Er gilt als einer der bestinformierten Journalisten im Vatikan. 2015 erschien sein Buch "Der Kämpfer im Vatikan. Papst Franziskus und sein mutiger Weg", das in 14 Ländern veröffentlicht und über 500 000 Mal verkauft wurde. 

Auch das vorliegende Werk befasst sich mit Lebensstationen des jetzigen Papstes, der am 17. Dezember 2016 80 Jahre alt wird. 

Neben mehr als 200 zumeist unbekannten Bildern erwarten den Leser Einblicke in das Leben und Wirken dieses Papstes, der für eine grundlegende Veränderung in der Kirche steht. Der Argentinier stammt aus keiner Klerikerfamilie. Er wurde einst Priester aus dem tiefen Glauben an Gott heraus. 

In Argentinien versuchte er als Erzbischof von Buenos Aires jahrzehntelang die Auswirkungen der brutalen Militärdiktatur mit über 30 000 Todesopfern, die man größtenteils verschwinden ließ, zu lindern. Dabei reifte bereits in seiner Kindheit und Jugend die Überzeugung, dass er selbst und die Kirche an die Seite der Armen gehörte und genau danach handelt er. 

Dieser Mann möchte sich nicht abschirmen lassen. Er umarmt alle und macht deutlich, dass er beschützen möchte.  Man sieht auf vielen der Fotos, dass er die Menschen sucht. Selbst in den Slums hat er keine Berührungsprobleme. Er möchte bei allen Menschen sein und  Zuversicht schenken.

Franziskus lebt sehr bescheiden, obschon er das nicht müsste, kommt nicht als Mann in Purpur zu den Armen, sondern will Armer unter Armen sein. In vielen anderen Beziehungen- das macht das Buch auch klar- unterscheidet dieser Papst sich ebenfalls von seinen Vorgängern. Für ihn gibt es keinen Krieg der Religionen. Er weiß, dass alle Religionen den Frieden lieben und ist sich bewusst, dass der Krieg von anderen gewollt wird. Franziskus sagt: "Es gibt einen weltweiten Konflikt, es geht um Interessen, um Geld, um die natürlichen Ressourcen, aber keinen Religionskrieg“

Seite für Seite verdichtet sich das Bild dieses großartigen Menschenfreundes, der die Wirtschaftsordnung als ungerecht anprangert und das Streben nach Wachstum für verfehlt hält. Er sieht im ungerechten Wirtschaftssystem die Ursache für Krieg und Terror. Da stimmt man ihm wie in vielen anderen Betrachtungsweisen problemlos zu und fühlt sich vom Oberhaupt der katholischen Kirche besser verstanden als von den meisten Politikern. 

Man erfährt in der Folge mehr über den Umbau der Kirche.  Thematisiert werden:

Die interreligiöse Freundschaft
Globalisierung kontra Machterhalt 
Amoris Laetitia 
Heisses Eisen Homosexualität 

Franziskus ist eindeutig ein weltoffener Mensch. Wenn er seine Priester warnt, dass der Beichtstuhl "keine Folterkammer" sei, spricht dies auch für seine Toleranz. Dass er eine arrogante Kirche im Goldbrokat ablehnt, spricht für ihn als demütiger Mensch und dass er Kardinäle ernennt, die am Ende der Welt auf Inseln im Pazifik bei Armen leben, zeigt ebenfalls, dass er frei von Hochmut Mensch unter Menschen sein möchte.. 

Alles, was über ihn zu lesen ist, schenkt Hoffnung und Zuversicht auf eine bessere Welt. Wer ihm folgt, hilft ihm bei Umbau unserer verkommenen Giergesellschaft und trägt zur Rettung der Welt bei.

Sehr empfehlenswert. 

Helga König


Das Buch ist überall im Handel erhältlich

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