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Rezension:Dem Bösen begegnen. Wege zu einem versöhnten Miteinander (Gebundene Ausgabe)

"Dem Bösen begegnen" ist ein neues Buch des Benediktinermönchs Anselm Grün. Untergliedert ist es in sieben Kapitel, die ich an dieser Stelle kurz auflisten möchte, damit Sie im schnellen Überblick sehen können, worum es Pater Anselm hier geht:

Nach einer mehrseitigen Einleitung folgen die Kapitel:

Das Böse- wie sieht es aus?
Das Böse-woher kommt es?
Das Böse –wie wirkt es?
Das Böse erleiden
Vom Bösen zum Guten
Dem Bösen mit der Liebe begegnen
Ein versöhntes Miteinander.

Dieses Buch fordert dem Leser viel ab, denn sich mit dem Phänomen des Bösen intellektuell zu befassen, macht vielen zunächst mal Angst. Nun muss man aber wissen, dass Eugen Drewermann- Pater Anselm erwähnt ihn- in der Angst die eigentliche Ursache des Bösen sieht, da es die Angst ist, die den Menschen in die Sünde treibt. Angst, so Pater Anselm, führe zur Selbstverhaftetheit und Sich- Einrichten im Bösen, schließlich auch zur Scham- und Reuelosigkeit, (vgl.: S.152).

Begegnet mir Böses, frage ich immer, wovor hat der Mensch Angst? Was treibt einen Menschen in die Niedertracht? Nicht selten Neid, Gier, Geltungssucht und Missgunst, Eigenschaften, die mit der Angst in Verbindung stehen, nicht mächtig genug zu sein.

Pater Anselm verdeutlicht, dass uns das Böse stets in den Gestalten der Zeit entgegen tritt und nennt Gestalten des Bösen wie Hitler, Stalin etc, nennt auch die organisierte Kriminalität, die Terroristen und bestimmte Strukturen in der Finanz- und Wirtschaftswelt. Doch auch im persönlichen Leben zeigt sich das Böse. Der Autor nennt hier u.a. Schikaniersucht, auch die Neider. Das Böse zeige sich zudem im hartnäckigen Festhalten an Vorurteilen, die unserem Vorteil dienten, (vgl.: S.35).

Der Autor nennt die Todsünden, die das Böse beschreiben und lässt nicht unerwähnt, dass die drei Grundtriebe- Essen, Sexualität und Besitzstreben- wenn sie nur der Selbstsucht dienen, zur Sucht werden, (Beispiel Habsucht), die zu bösem Verhalten führen: Zur rücksichtslosen Durchsetzung eigener Bedürfnisse nach Besitz und Reichtum, (vgl.: S.39).

Pater Anselm nennt die Masken der Verkleidung des Bösen, schreibt auch über zerstörte Familien und das Böse in uns selbst, das uns bewusst werden muss, damit man es nicht irgendwann auslebt oder verleumderisch projiziert.

Bei der Frage, woher das Böse kommt, gibt Pater Anselm Antworten, die sich der Philosophie, der Theologie und der Psychologie zu diesem Thema ergeben.

Im Zusammenhang mit der Theologie ist auch vom Teufel die Rede, der von seinem Wesen her ein Durcheinanderwerfer sei.

Versuchung und Verführung werden begrifflich erläutert und hier liest man auch: "Dem Verführer alle Verantwortlichkeit zuzuschreiben hieße, sich selber freizusprechen von jeder Schuld." (S.84). Eigenverantwortung verhindert nicht selten das Böse. Das muss jedem klar sein. Wer sich versteckt, hat meines Erachtens den ersten Schritt getan, um Böses zu tun.

Pater Anselm zeigt Wege auf, wie man dem Bösen begegnen kann. Der wohl beste Weg ist die Liebe und die Vergebung.

Ein interessantes Buch, das viele Fragen aufwirft.

Empfehlenswert.

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Rezension:Jeder Tag ein Segen (Gebundene Ausgabe)

"Bitte Gott um seinen Segen, dass Gott dein Herz weich macht. Dann fühlst Du dich hinein in die Menschen, denen du begegnest. Du urteilst nicht, du siehst sie nicht von außen. Du spürst vielmehr ihre Sehnsucht, ihr Herz. Und dann fühlst du mit ihnen und fühlst dich mit ihnen verbunden."(Zitat: Pater Anselm, S.65).

Bevor ich dieses Büchlein von Pater Anselm las, schaute ich bei Wikipedia nach, wie man dort den Begriff Segen interpretiert. Bislang habe ich ihn stets mit dem der Gnade in Verbindung gebracht und lag damit offenbar gar nicht so falsch. Ziel des Segens sei die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung, erfuhr ich dort außerdem.

Meine bisherigen Lebenserfahrungen haben mir unmissverständlich klar gemacht, dass man ohne den Segen Gottes keinerlei Chance hat, Dinge erfolgreich voranzutreiben, ganz egal wie viel man arbeitet und wie ernsthaft man sich bemüht. Diese Erkenntnis lässt sehr demütig werden. Doch wir müssen uns auch darüber klar werden, dass der Segen oft anders wirkt als wir ihn erwarten.

Der von mir hochgeschätzte Benediktinermönch Anselm Grün schreibt, auf welche Weise und in welchen Situationen Gott uns segnet und ganz nah ist. Wir müssen ihn nur erfühlen und ihm zuhören. Natürlich dürfen wir bei allem die Hände nicht in den Schoss legen.

Pater Anselm schreibt als Vermittler von Gottes Segen in der Traurigkeit, in der Krankheit, in Konflikten, in der Versöhnung, in der Müdigkeit, im Misserfolg, in der Einsamkeit, im Zweifel, in der Stille und Vielem mehr.

Wenn wir Gott und damit die Liebe in uns spüren und zulassen, dann weitet sich unser Herz. Wenn wir nun um einen Segen bitten, beispielsweise dass wir mit anderen mitfühlen können, dann beginnt man sich, so Pater Anselm, mit der ganzen Schöpfung verbunden zu fühlen. Ich vermute, dass man sich dann auch leichter versöhnen kann.

Mir hat gefallen, was Pater Anselm im Hinblick auf Demut sagt. Sie befreit nicht zuletzt vor dem Druck sich mit anderen zu vergleichen. Ich glaube, dass der pausenlose Vergleich ein positives Miteinander von Menschen vollständig aushöhlt. Das ist mehr als nur schlimm. Der pausenlose Vergleich ist die Geisel unserer Gesellschaft.

Das Bändchen beinhaltet neben Pater Anselms Texten, schöne Naturbilder, die zur Meditation anregen.

Ein gutes Buch, das ich sehr gerne empfehle.

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