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Rezension:Jeder Tag ein Segen (Gebundene Ausgabe)

"Bitte Gott um seinen Segen, dass Gott dein Herz weich macht. Dann fühlst Du dich hinein in die Menschen, denen du begegnest. Du urteilst nicht, du siehst sie nicht von außen. Du spürst vielmehr ihre Sehnsucht, ihr Herz. Und dann fühlst du mit ihnen und fühlst dich mit ihnen verbunden."(Zitat: Pater Anselm, S.65).

Bevor ich dieses Büchlein von Pater Anselm las, schaute ich bei Wikipedia nach, wie man dort den Begriff Segen interpretiert. Bislang habe ich ihn stets mit dem der Gnade in Verbindung gebracht und lag damit offenbar gar nicht so falsch. Ziel des Segens sei die Förderung von Glück und Gedeihen oder die Zusicherung von Schutz und Bewahrung, erfuhr ich dort außerdem.

Meine bisherigen Lebenserfahrungen haben mir unmissverständlich klar gemacht, dass man ohne den Segen Gottes keinerlei Chance hat, Dinge erfolgreich voranzutreiben, ganz egal wie viel man arbeitet und wie ernsthaft man sich bemüht. Diese Erkenntnis lässt sehr demütig werden. Doch wir müssen uns auch darüber klar werden, dass der Segen oft anders wirkt als wir ihn erwarten.

Der von mir hochgeschätzte Benediktinermönch Anselm Grün schreibt, auf welche Weise und in welchen Situationen Gott uns segnet und ganz nah ist. Wir müssen ihn nur erfühlen und ihm zuhören. Natürlich dürfen wir bei allem die Hände nicht in den Schoss legen.

Pater Anselm schreibt als Vermittler von Gottes Segen in der Traurigkeit, in der Krankheit, in Konflikten, in der Versöhnung, in der Müdigkeit, im Misserfolg, in der Einsamkeit, im Zweifel, in der Stille und Vielem mehr.

Wenn wir Gott und damit die Liebe in uns spüren und zulassen, dann weitet sich unser Herz. Wenn wir nun um einen Segen bitten, beispielsweise dass wir mit anderen mitfühlen können, dann beginnt man sich, so Pater Anselm, mit der ganzen Schöpfung verbunden zu fühlen. Ich vermute, dass man sich dann auch leichter versöhnen kann.

Mir hat gefallen, was Pater Anselm im Hinblick auf Demut sagt. Sie befreit nicht zuletzt vor dem Druck sich mit anderen zu vergleichen. Ich glaube, dass der pausenlose Vergleich ein positives Miteinander von Menschen vollständig aushöhlt. Das ist mehr als nur schlimm. Der pausenlose Vergleich ist die Geisel unserer Gesellschaft.

Das Bändchen beinhaltet neben Pater Anselms Texten, schöne Naturbilder, die zur Meditation anregen.

Ein gutes Buch, das ich sehr gerne empfehle.

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