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Rezension: Der kleine Mönch im Alltag- Anselm Grün/ Madeleine Debrêl - Herder



"Wenn du schreist, wird dein Nachbar taub." Madeleine Debrêl

Im Vorwort zu diesem lesenswerten, hübsch illustrierten Buch berichtet Anselm Grün den Lesern, wer Madeleine Debrêl war, denn er hat ihren Klassiker "Der kleine Mönch" neu entdeckt und ihren Merksätzen sehr nachdenkliche Kommentare hinzugefügt. 

Madeleine wurde 1904 in der Dordogne geboren, besuchte später Philosophievorlesungen an der Sorbonne, befasste sich mit den Schriften von Friedrich Nietzsche und stand dem Glauben zunächst ablehnend gegenüber. Als sie sich in einen Studenten verliebte, der tiefgläubig war, öffnete sie sich dem Glauben und machte nach der Trennung von ihm- er trat dem Dominikanerorden bei- eine tiefe Gotteserfahrung. 

Damals entschied sie sich mit ihren Freundinnen eine Gemeinschaft zu gründen - außerhalb von Klostermauern - und als "Ordensfrauen ohne Titel" ein Leben in Ehelosigkeit, Armut und Gehorsam zu führen, sowie das Evangelium zu leben. 

Die Gemeinschaft gründete sie 1933 im Südosten von Paris und arbeitete als Sozialarbeiterin. In diesem Zusammenhang setzte sie sich für die Belange der Arbeiter und ihren Familien ein. 

Im Laufe ihres Lebens schrieb sie zahlreiche Gedichte, Notizen, Aufsätze und Briefe, auch ein Buch. In ihrem Nachlass befand sich  dann schließlich  "Der kleine Mönch", eine Sammlung von Aphorismen über das geistliche Leben. Madeleine Debrêl starb, bevor sie die Sentenzen in Druck geben konnte. 

"Der kleine Mönch" besteht aus Merksätzen. Es handelt es um Einsichten, die er unterwegs über das Leben als Christ gewonnen hat. Auf die Merksätze folgt ein kurzer Hinweis zur Situation, in der er sie verfasst hat. 

Pater Anselm Grün übersetzt in seinen Kommentaren diese Sätze in unser Leben von heute, in unser Ringen um einen geistigen Weg mitten in unsere Welt, wie er schreibt. 

Besonders gut gefallen hat mir der Merksatz "Wenn du den anderen nur ähnlich bist, bringst du ihnen nichts sehr Neues".

Natürlich ist es spannend zu lesen, wie Anselm Grün diesen Gedanken  und andere von Madeleine Debrêl näher ausführt,  sowie die Leser daran erinnert,  wie wichtig spirituelles Denken ist.

 Ein Büchlein, das ich gerne weiterempfehle. 

Helga König

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