Dieses Buch des Benediktinermönchs Anselm Grün wendet sich an Kranke aber auch an Menschen, die Kranke pflegen und begleiten. Dabei geht es Anselm Grün darum, Krankheiten zu verstehen und mit ihnen umzugehen. Darüber hinaus lädt das Werk dazu ein, sich über den Sinn einer Krankheit Gedanken zu machen und auch über die Erfahrungen, die ein jeder mit ihnen macht, nachzudenken.
Das Buch ist in drei Abschnitte untergliedert:
1. Die Deutung der Krankheit
2. Der Umgang mit der Krankheit
3. Die Begleitung kranker Menschen
Anselm Grün bringt u.a. psychologische Deutungen von Krankheit zur Sprache. In diesem Zusammenhang auch erwähnt er die Gürtelrose, die stets ein Hinweis darauf ist, dass der Körper uns darauf hinweist, von Menschen oder Dingen Abstand zu nehmen.
Nicht sehr klug und einfühlsam ist es, einen Kranken darauf aufmerksam zu machen, dass er für seine Krankheit selbst verantwortlich sei, weil man hierdurch Schuldgefühle vermitteln würde und den Krankheitszustand dadurch verschlimmere. Anselm Grün präferiert bei den Deutungen von Krankheiten das finale Deutungsmodell von C.G. Jung. Hier fragt die Krankheit "Welchen Impuls gibst Du mir für die Zukunft?" Hier geht es darum, die Krankheit anzunehmen und zukünftig bewusster vor allem achtsamer zu leben und auch darum, manches zu verändern.
Krankheiten lasse uns unsere Endlichkeit begreifen und in der Krankheit werde deutlich wie weit uns unsere Spiritualität geprägt hat. Für den Schriftsteller Andre Gide ist Krankheit der Schlüssel, der eine Tür aufschließt zum Geheimnis des Menschseins.
In uns, so der Benediktinermönch, gibt es einen Ort der Stille, wo keine Krankheit Platz findet. Dort nämlich ist das ursprüngliche Bild Gottes von uns verankert.
Man liest in der Folge von biblischen Deutungen über Krankheit. Dabei ist ein wichtiger Grundsatz christlicher Deutung "Wenn ich meine Vorstellung von mir, vom Leben und von Gott zerbrechen lasse, werde ich aufgebrochen für mein wahres Selbst, für die neuen Möglichkeiten des Lebens und für den unbegreiflichen Gott. Wenn ich an meinen Vorstellungen festhalte, werde ich gegen mich, gegen Gott und das Leben rebellieren und alle anklagen, dass sie an meiner Krankheit schuld sind."
Im 2. Abschnitt werden biblische Impulse für den Umgang mit der Krankheit gegeben, so etwa am Beispiel der Heilung des Aussätzigen. Zudem wird gezeigt, wie man spirituell mit Krankheit umgeht und die Aggressivität, die Krankheit auslöst, in gesunden Kampfgeist verwandelt.
Auch über den spirituellen Umgang mit Schmerz liest man und kann sich in Meditationen für kranke Menschen vertiefen. Für einen Kranken zu beten, ist wichtig, nicht nur für jene, die kranke Menschen begleiten.
Wie diese Begleitung ausschaut, liest man im 3. Abschnitt. Hier und in den dann folgenden Abschlusstexten wird nochmals deutlich, dass das Buch helfen soll sich geistig und auch praktisch durch Rituale und Meditationen mit Krankheit auseinanderzusetzen, sie akzeptieren zu lernen und damit zu leben.
Empfehlenswert
Helga König
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Du kannst vertrauen. Worte der Zuversicht in Zeiten der Krankheit
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