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Rezension: Der Große Bibel-Atlas

Dieser hochinformative Atlas von Marcus Braybrooke und James Harpur zeigt anhand von teilweise dreidimensionalen Illustrationen und 450 Fotos und Zeichnungen sowie Landkarten die Topographie der biblischen Orte und verzeichnet auch die politischen Grenzen im Nahen und Mittleren Osten im Verlauf der biblischen Geschichte.

Nachgezeichnet werden nicht nur die Wanderungen der Völker, sondern auch die Reisen der biblischen Gestalten. Die Episoden der Bibel werden unter Berücksichtigung jüngster archäologischer Forschungen durch umfangreiches Bildmaterial, Landkarten, Pläne und Grundrisse in ihren zeitlich geografischen Kontext gestellt. Ziel der Rekonstruktionen von Städten und Gebäuden ist es, die biblische Welt zu vergegenwärtigen, die untrennbar mit den Religionen des Juden- und des Christentums sowie des Islam verbunden ist, (vgl.: S.7).
Untergliedert ist das Buch in:
-Das Alte Testament
-Am Anfang
-Die Patriachen
-Auf dem Weg ins gelobte Land
-Von den Richtern zu den Königen
-Niedergang und Wiederaufstieg
-Das Zeitalter des Hellenismus
-Das Neue Testament
-Der junge Jesus
-Das Wirken Jesu
-Tod und Auferstehung
-Die ersten Christen
-Revolution und Offenbarung


Man wird über die Zerstörung Sodoms ebenso aufgeklärt, wie über Abrahams Prüfungen, liest von den zehn Plagen, erfährt welchen Weg die Israaeliten genommen haben als sie aus Ägypten auszogen, wird über die Probleme in Kenntnis gesetzt, die das Leben in der Wüste mit sich brachte und was man unter der Religion der Philister zu verstehen hat. Man kann sich auch ein Bild von einem rekonstruierten Tempel der Philister machen und sich mit dem Geheimis der Kraft Simsons beschäftigen.


Sehr schön wird an die Weisheit Salomons erinnert, die sich auch auf die Gebiete Natur und Philosophie erstreckten. Geschildert wird die berühmte Episode, in der zwei Frauen vor König Salomon traten und behaupteten die Mutter eines Kindes zu sein. Salomon befahl, um den Streit zu beenden, das Kind mit dem Schwert in zwei Hälften zu teilen. Eine der Frauen begann zu weinen und war bereit, es der Rivalin zu geben, bevor es in zwei Teile zerschnitten werde. Die andere beharrte. Dadurch wusste der König, wer die wahre Mutter war.


Es ist mir unmöglich auf all das, was im Buch geschildert wird, näher einzugehen. Die Rekonstruktion Babylons beeindruckt mich sehr. Die vielen Geschichten aus der Bibel, die ich vor langen Jahren im Religionsunterricht hörte, gewinnen durch die bildliche Darstellung ein konkretes Gesicht.


Gefallen hat mir, dass man den Wunderheilungen Jesus Raum schenkt, seine teilweise mehrdeutigen Gleichnisse reflektiert und die Bergpredigt fokussiert, die im Matthäusevangelium in fünf Teile gegliedert ist und die Grundsätze einer Ethik entwickelte, auf denen die spätere christliche Lehre aufbaute.


Das Buch endet mit der Offenbarung des Johannes, das auch Apokalypse genannt wird. Es ist mit seinen mysteriösen Bildern, Symbolen und allegorischen Szenen das letzte und visionärste Buch des Neuen Testaments. Sowohl die Identität des Autors als auch der Zeitpunkt seiner Entstehung sind bis heute nicht eindeutig geklärt.


Ich empfehle das Buch besonders Familien mit schulpflichtigen Kindern, die am Religionsunterricht teilnehmen und sich auf diese Weise ein Bild von dem, was sie dort hören, machen können.



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