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Rezension: Es leuchtet der Stern- Ein Begleiter durch die Advents- und Weihnachtszeit- Vier- Türme- Verlag

Autor dieses wunderbaren lebensphilosophischen Buches ist der Mönch Pater Zacharias Heyes. Er lebt in der Benediktinerabtei Münsterschwarzach und arbeitet als Notfallseelsorger und geistlicher Begleiter im Recollectio-Haus und im Gästehaus der Abtei. 

Im Vorwort schreibt Pater Zacharias, den Buchtitel erläuternd, dass mit der Verheißung "Es leuchtet der Stern" die drei Weisen aus dem Morgenland aufgebrochen sind, als sie den Stern aufgehen sahen. Die sternkundigen Weisen wussten, dass dieser Stern die Geburt eines besonderen Menschen anzeigte. Der Stern, der ihnen vorauszog, vermochte offenbar die Sehnsucht in ihnen zu wecken nach einem Leben, das Sinn habe und in einem größeren Ganzen eingeordnet sei, so der Autor.

Pater Zacharias begab sich 1999 nach einem Besuch in Münsterschwarzach und einem Gespräch mit dem heutigen Abt Michael auf den Pilgerweg nach Santiago de Compostela, um sich über seinen weiteren Lebensweg klar zu werden. Hierbei folgte er seinem Stern, der ihm den Weg zu seinem Sehnsuchtsort wies. 

Der Benediktinermönch ist sich sicher, das jedem Mensch ein Lebensstern leuchtet und ihn begleitet auf seinem Lebensweg. Mit seinen Texten und Impulsen, möchte Pater Zacharias bewirken, dass die Leser sich von diesem Stern führen lassen, keineswegs nur durch die Advents- und Weihnachtszeit.

An jedem Tag des Monats Dezember hat man Gelegenheit einen dieser lebensphilosophischen, teilweise sehr persönliche Texte zu lesen und erhält im Anschluss jeweils Denkimpulse, die dabei helfen aus alten Denkmustern auszusteigen und Neues- seinem persönlichen Sehnsuchtsstern folgend- zu beginnen. Dabei sei das Entscheidende die Reise im oder zum eigenen Herzen- neu aufzubrechen zum Mensch-Sein, zur Menschwerdung. 

Es geht darum, zu hinterfragen, welches Lebensgepäck notwendig ist für die Reise und was man zurücklassen sollte. Der Autor reflektiert die Sehnsucht, die jeder Mensch in sich trägt. Sie sei der erste Pilgerführer für den Weg – den Herzensweg. Man möge auf die Lichtzeichen, sprich die Leuchtmomente achten, die eigene Wahrnehmung dafür schulen und alles, was sie zudeckt oder überdeckt aufräumen, aus dem Weg räumen, um sich alsdann neu auf den Weg zu begeben. Dabei können die Zeichen der Sehnsucht unser derzeitiges Leben in Frage stellen und die Leuchtzeichen uns herausrufen aus dem jetzigen Sein. 

Man möge der Kühnheit seines Herzen trauen, die uns herausrufe aus der Trägheit, Alltäglichkeit und der materiellen Fixierung.

Pater Zacharias denkt auch über Umwege nach  sowie über Muster, die sich im Leben immer wiederholen  und sucht nach den Gründen hierfür. 

Immer wieder erzählt der Autor von seinen Erfahrungen auf dem Pilgerweg  als auch  von den lebensphilosophischen Erkenntnissen, die ihm diese Pilgereise schenkte und lässt den Leser zudem an den Fragen teilhaben, die sich ihm stellten. 

Fragen wie etwa: "Was hält dich tief von innen? Welcher Traum, welches Ziel?"

oder: 

"Wenn Du wüsstet, dass du noch einen Tag zu leben hast, was würdest du unbedingt noch tun wollen? Wen würdest du um Verzeihung bitten, bei wem würdest du dich entschuldigen, wem würdest du Danke sagen und wem gegenüber deine Liebe und Zuneigung ausdrücken?"

bedürfen vielleicht langen Nachdenkens, doch ihre aufrichtige Beantwortung  kann Veränderung und damit etwas Neues einleiten. 

"In welchen Gewohnheiten steckst du fest- im Wissen, dass sie dir eigentlich nicht guttun?"

Impulse zum Nachdenken gibt es in diesem Buch zuhauf. Der dadurch bewirkte gedankliche Weg in der Adventszeit endet nicht am Heiligen Abend, sondern führt hinein in das kommende Jahr, in dem wir uns dann alle bemühen sollten, unser Potential zu leben. Vielleicht helfen Rituale dabei, die  Last der Vergangenheit im alten Jahr zurückzulassen, um seinem Stern folgend, seine Gaben sinnstiftend in nächsten Jahr zu leben.  Pater Zacharias hat es ausprobiert und zeigt wie das geht.

Ein wunderbares Buch, das mich von seinem Grundgedanken an das Gedicht "Stufen" von Hermann  Hesse erinnert, das mit den Worten endet:. 

"Des Lebens Ruf an uns wird niemals enden, 
Wohlan denn Herz, nimm Abschied und gesunde!"

Sehr empfehlenswert. 

Helga König

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Es leuchtet der Stern: Ein Begleiter durch die Advents- und Weihnachtszeit

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