In diesem Buch wird man auf den ersten Seiten über das Leben Franz von Assisi(1181-1226) informiert. Der reiche Kaufmannsohn lebte nach Krankheit und Bekehrungserlebnissen seit 1208 als Bettler und Wanderprediger und widmete sich der Pflege der Aussätzigen. Ein Jahr später schlossen sich ihm die ersten Gleichgesinnten an. Es entstand der "Orden der Minderen Brüder", der sich zu einem Leben in Armut und Buße im Dienst der Menschen und der Kirche entschloss. 1220 trat Franziskus von der Leitung des Ordens zurück. Er ging auf den Monte Alverno, wo es vier Jahre später zu seiner Stigmatisation kam. 1928 wurde Franz von Assisi heilig gesprochen.
Die Frömmigkeit des Heiligen war weniger durch theologische Gelehrsamkeit bestimmt, sondern stattdessen durch Einfühlsamkeit und Gebete. Sein "Sonnengesang" ist eines der ersten Zeugnisse der italienischen Lyrik in volkstümlicher Sprache. Obschon der Sonnengesang von spontaner Freude über die Geschöpfe erzählt, zeigt er einen kunstvoll gewählten Aufbau. Hand Jörg Federmann erläutert: Eingerahmt vom Lob Gottes am Anfang und am Schluss bilden die beiden Strophen über die Gestirne eine erste "Etage". Ihr folgen darunter die Strophen, die den vier klassischen Elementen gewidmet worden sind: Wind, Wasser, Feuer, Erde, (vgl.S.12). In der Gesamtheit bilden die Strophen die Form eines Kreuzes, in welchem sich das große Licht der Sonne und der Tod, als auch das kleine Licht des Mondes und die Krankheit diagonal gegenüberstehen.
Der Sonnengesang ist in deutscher und italienischer Sprache abgedruckt und wird von Aquarellen Eberhard Münchs begleitet. Beides wird von Federmann klug reflektiert. Münch hat aus den Strophen einen Bilderzyklus geschaffen. Ein Bild geht in das nächste über und macht auf diese Weise die innere Verknüpfung der Gottesschöpfung deutlich. Das letzte Bild greift in seinen Farben das erste auf. So wird es möglich, dass der Weg erkennbar wird, den der Sonnengesang seinen Beter führt( vg.: 13)
Mich begeistern die mediterranen Farben. Die schwungvollen, abstrakten Formen. Dass die Sonne für Franziskus mehr als nur das Licht war, das am Tag Orientierung bietet, wird in den Bildern deutlich. Licht und Helligkeit ist eine Sehhilfe für das tiefere Wesen der Dinge.
Am schönsten fand ich folgenden Vers:
Mutter Erde
Gelobt seist du, mein Herr
durch unsere Schwester, Mutter Erde,
die uns ernährt und lenkt
und vielfältige Früchte hervorbringt
und bunte Blumen und Kräuter.
Dem Vers ist ein Aquarell beigegeben, das das filigranste Bild Münchs zum Sonnengesang ist. Hier tanzen abstrakte Blüten in einem Meer von Grünschattierungen und man sieht das Licht, das die Pflanzen vergnügt sprießen lässt.
Ein Buch, das ich gerne empfehle.
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